28.09. 11:30 Brixen in Südtirol, 570m


Ich fahr dann mal wieder los. Fährt jemand mit?
 
28.09. 15:20 Gömajoch, 2110m


Wie beginnt man eine Tour nach Griechenland? Wenn nicht direkt vor der eigenen Haustür, dann gerne mit den Öffis schnell rüber nach Südtirol. Brixen ist dabei immer ein guter Startpunkt, Standardanreise per Eurocity oder Bummelzügen. Hier dann direkt und unkompliziert in den Bus auf die Plose hüpfen, ist der einzige mit Radlträger. Aus dem Tal rauf nach "Palmschoß" oder "Skibütte" sind's eintausend geschenkte Höhenmeter, die gehören noch zur Anreise und sind daher unbedingt mitzunehmen.


So kann ich direkt mit bester Aussicht über der Waldgrenze zu strampeln beginnen und isohypsle mich auf einer Piste...


... und fluffigen Wiesentrails...


... hinauf zum Fornellahüttendolomitenadler...


... zwecks Startup-Cappuccino am frühen Nachmittag. Bei geschätzten vier Tasserln pro Tag werden es wohl an die dreihundert werden. Beste Voraussetzungen für eine gelungene Tour, denn...


... die alternden Knochen müssen schließlich geschmiert werden.


Ich rolle weiter bergauf an den namenlosen Gratspitzerln nördlich des Peitlerkofels vorbei...


... und mit ein paar kurzen Schiebeeinlagen inklusive Regentropfen hinauf zum Gömajoch. Eiskalt hier oben, die Dolomiten sind in diesem Jahr von einem goldenen Oktober meilenweit entfernt. Im Gegenteil, die wenigen wenigstens halbwegs brauchbaren Tage kann man derzeit mit der Lupe suchen. Heute ist so einer, und ich kann ihn nach der Anreise immerhin noch zur Hälfte nutzen.
 
28.09. 17:00 Schlüterhütte, 2310m


Vom Gömajoch...


... führt ein feiner Isohypsentrail an der Ostseite des Peitlerkofels vorbei. Wird quasi eine halbe Umrundung des lustigen Bergs, für den Gipfel ist's heute allerdings zu spät und zu kalt. Vielleicht geht ja morgen was?!


Dolomitenweitwinkelblick auf die Puez-Gruppe.


Dolomitenzoomblick zum Monte Pelmo.


Dolomitendirektblick zur Warmduscherunterkunft.


War schon länger nicht mehr auf der Schlüterhütte, die kommt gerade recht für die relativ spontane erste Nacht des Trips. Eigentlich sollte an diesem Wochenende ein Familiengeburtstagswanderhotelausflug auf der Plose stattfinden. Selbiger musste wegen kurzfristiger Terminprobleme um wenigstens sieben Tage verschoben werden, ich bin dann halt trotzdem einfach mal losgefahren. Freilich muss ich jetzt hier ne Weile rumkringeln, statt direkt nach Süden durchzustarten. Die weitere Strecke bis nach Rom runter zum nächsten Termin ist dann zeitlich nicht mehr drin, aber es hilft ja nix. Noch ne Woche daheim rumhängen ist auch nicht zielführend. Beschäftige ich mich halt erst mal ein paar Tage in den Dolomiten, was dann kommt, wird man sehen.
 
29.09. 10:50 Peitlerkofel, 2875m


Pflichtprogramm für Schlüterhüttenübernachter: Vorfrühstücklich ne Viertelstunde auf den Sonnenaufgangsberg "Zendleser Kodel" marschieren: Blick nach Osten zum Kreuzkofel rüber.


Im Westen schaut's auch nicht unhübsch aus.


Für die Jahreszeit zu kalt, trotzdem fotogen. Jetzt aber nix wie runter in die warme Hütte zum Frühstück. Hab weder Zelt noch Schlafsack dabei, noch irgendwelche Ambitionen, bei diesen Temperaturen und zwölf Stunden Finsternis irgendwo draußen zu pennen. Wird eben einen Warmduschertour, der späten Jahreszeit durchaus angemessen. In Griechenland ist's zwar dann hoffentlich etwas wärmer, aber das Tageslicht noch deutlich spärlicher. Der langen Rede kurzer Sinn: Zelten ist was für Frühling und Sommer.


Frisch gefüttert und mit der halbwegs wärmenden Herbstmorgensonne im Gesicht, ...


... steht einem kleinen Abstecher...


... auf den Peitlerkofel...


... außer ein paar eisigen Pfützen eigentlich nix mehr im Weg. Das Radl kommt mit bis in die Scharte, ...


... den weiteren Uphill macht man dann besser zu Fuß.


Nach einer Stunde Fußgängerei mit ein paar Kraxeleinlagen gegen Ende...


... ist der Gipfel auch schon erreicht.


Toller Rundumblick hier oben, das findet auch die koreanische Schlüterhüttenspionin mit neuem Höhenrekord: Gratulation zu 2875 Metern ;-).


Apropos Gipfelblick: Die kleine Zoomlinse im Galaxy-S23-Ultra erfasst im Süden bereits mein Nachmittagsprogramm: Sieht ein wenig sportlich aus, der Weiterweg über die Forcella Roa in der Bildmitte. Von hier betrachtet ist's ein quasi senkrechtes Schottermassaker mit Schneefeldeinlagen, genau wie man sich einen Uphill wünscht. Aber hey, da gehen zwar keine Stravapixel, dafür aber ein vielbegangener Dolomitenweitwanderweg drüber. So schlimm kann's also gar nicht werden... oder vielleicht doch??!
 
29.09. 16:00 Forcella Roa, 2620m


Zurück vom Peitlerkofel erstehe ich an der Schlüterhütte genügend Nachmittagsvorratskalorien in ansprechend panierter Schnitzelform und grinse mich dann meistens flowig auf einem isohypsenden Höhentrail hinüber in Richtung Kreuzjöchl.


Von ein paar kurzen Schiebetragereien abgesehen, ist das Wegerl quasi ein Dolomitentraum.


Kreuzjöchl im Blick, Roa-Scharte im Blick.


Von etwas näher in der Zoomlinse betrachtet, sieht's schon nicht mehr ganz so wild aus.


Irgendwann wird's dann ernst, der Flowtraum ist erst mal ausgeträumt, steil klettert der Wanderweg Nummer 3 vom Kreuzjöchl hinauf in Richtung Felsen.


Die Gegend hier auf der Nordseite der Puez-Gruppe ist wie aus dem Dolomitenbildband geschnitten: Spitze Felszacken über grünen Almwiesen, keine Bäume im Weg, so muss das sein.


Roa-Scharte... ich komme!


Blick zurück.


Blick nach vorne. Na gut, fahrbar ist da eigentlich nix, auf den gut vierhundert Höhenmeter hinauf in die Scharte. Aber es sieht halt geil aus, mit der leichten Neuschneeauflauge. Also Poserpic.


Das entspricht schon eher der Realität. Die letzten einhundert sind quasigarstig und beinahe bösartig steil. Außer mir und der Wanderspionin ist kein Mensch unterwegs heute Nachmittag, fast schon ein bisserl zu einsam für einen Dolomitenhöhenweg Ende September. Fühlt sich irgendwie so an, als ob ganz oben ne unüberwindbare Schneewächte oder ein Felssturz oder sonst irgendwas Böses den Weiterweg verhindern könnte.


Kommt aber nix, also ist grinsen angesagt. Alles in allem ist der Uphill über die Nordseite der Forcella Roa weniger schlimm als gedacht. Ein paar Stravapixel könnte der durchaus vertragen.


Und die Südseite ist sowieso viel flacher, ...


... da ist jetzt vermutlich spätnachmittäglicher Herbstflow angesagt!
 
29.09. 17:30 Forcella Roa Südseitentrail, 2200m


Die Südseite der Roa-Scharte kommt verglichen mit dem steilen Norden beinahe gemütlich daher...


... und bietet ein angenehm typisches Dolomitenwegerl...


... aus den steilen Felsen hinab ins grüne Gras. Maximal S2, oft leichter, da darf man schon mal grinsen. Hmm... beim Raufschleppen hab ich auch schon gegrinst, muss ein toller Übergang sein.


Kaum fünf Uhr und die Sonne steht schon tief, ...


... als ich an den Geislerspitzen vorbei hinab zur Regensburgerhütte fliege. Hier bleib ich dann auch, ist sowieso gerade Zeit zum Abendessen. Was für ein geiler Dolomitentag, so darf's gerne weiter gehen. Wird's zwar vermutlich nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt, genannt Wetterbericht. Egal, heute ist jedenfalls schon mal eingetütet... die Roa-Scharte war ne Erstbefahrung für mich. Soll's tatsächlich noch geben in den Dolomiten, da freut man sich besonders, wenn's so gut funktioniert.


Apropos Befahrung: Puez-Geisler-Naturpark... bekannter Dolomitenhöhenweg... Fußgängerhighway im Sommer... tut euch und den Wanderern einen Gefallen und fahrt's hier außerhalb der Saison, nicht am Wochenende, früh morgens oder spät abends, der übliche Krempl halt. Das gilt mittlerweile sowieso beinahe für die gesamten Dolomiten, im August hat man hier nix verloren. Also passt's eh :-).
 
30.09. 15:15 6er Trail von der Seceda nach St Ulrich, 1800m


Heute so la la, das Wetter ist eher ein bisserl fragwürdig. Die Dolomiten scheinen in diesem Jahr wirklich einen ziemlich depperten Herbst zu erwischen. Komisch, kenn ich sonst eigentlich nur ganz anders um diese Jahreszeit.


Wie auch immer: Von der Regensburgerhütte bringt mich ein garstig steiler Skigebietsuphill...


... hinauf auf die Seceda. Was ist denn jetzt kaputt?! "Off-season" hat sich augenscheinlich noch nicht bis ins Grödner Tal rumgesprochen, hier steppt der Seilbahnbär geschäftig wie den ganzen Sommer über und karrt ein paar tausend Touristen täglich von Sankt Ulrich hinauf zum Instagram-Hotspot Seceda-Grat. Heute warten die Menschenmassen allerdings vergeblich auf den Killershot, insgesamt ist alles zu grau und zu sonnenlos und ohne Gipfel. Hatte mit dem Gedanken gespielt, von hier oben die Querung hinter in Richtung Mittagsscharte zu nehmen. Der übermäßig ollgestopfte Trail verspricht allerdings wenig Spaß und viel Ärger, außerdem taugt das Wetter weiter oben eh nix.


Dann halt anders: Ich such mir eine zunächst skipistige...


... und später geiltrailige Abfahrt auf dem 6er hinunter ins Tal nach St Ulrich und verbringe den Nachmittag im Lastminute-Spa eines Wellness-Hotels.


Abends kommt freilich die Sonne wieder raus. Tolle Wurst, das hilft jetzt auch nix mehr. Egal, morgen ist auch noch ein Tag. Vielleicht probier ich die Mittagsscharte dann noch einmal.


Außer Spesen nix gewesen, aber der 6er von der Seceda ins Grödner Tal runter ist schon relativ geil. Kann man mitnehmen, wenn man sonst nix anderes zu tun hat.
 
01.10. 12:00 Mittagsscharte aka Forcella Mesdi, 2600m


Bin zur ersten Gondel an der Seilbahn unten in Sankt Ulrich, um heute den Menschenmassen ein Schnippchen zu schlagen. Allerdings steht dort schon ein Haufen asiatischer Touristen in einer langen Schlange, ja spinnen die denn komplett?! Was wollen die alle so früh am Berg?! Dann will die freundliche Kassenlady auch noch unglaubliche 38E für eine einzelne Auffahrt zur Seceda hinauf, glaube die Grödner haben nicht mehr alle Steine auf der Schleuder??! Für das Geld fahr ich eine Woche lang Bikepark in Val d'Isère und hab einhundert Kilometer geshapeten Singletrack statt eintausend Japaner vor mir auf dem Wanderweg zwischen den Skipisten durch. Irgendwie stimmt das Verhältnis da nicht mehr. Egal, dann strampel ich halt selber rauf: Ist eh ehrlicher. Der Querungstrail auf dem Seceda-Grat fällt dann halt aus, aber wegen dem bin ich sowieso nicht hier.


Etwas weiter rechts und ein paar hundert Meter von Gondeln und Skipisten entfernt, ist dann Ruhe im Karton. Hier ist kein Mensch mehr, besser ist das.


Und wo ist denn jetzt die Mittagsscharte?


Gefunden.


Da geht's rauf.


Ist vermutlich ne ziemliche Schnapsidee mit dem Bike, ...


... aber wo ich schon mal in der Gegend bin, probier ich das auch.


Obenrum wird's etwas garstig, ...


... und deutlich unangenehmer als die Forcella Roa nebendran von vorgestern. Entgegenkommende Wanderer raten zur Umkehr, angeblich wäre der Weg auf der anderen Seite noch viel schlimmer. Na herzlichen Dank, aber die letzten paar von den fünfhundert Schleppmetern schaff ich jetzt auch noch.


Mittagsscharte erreicht, ...


... und der Trail nach Norden sieht erst mal gar nicht so schlecht aus. Nur das Panorama ist mir während des langen Anstiegs von Sankt Ulrich irgendwo abhanden gekommen, sehe nix. Aber verlaufen kann sich hier sowieso nicht, besonders breit ist die Mittagsscharte ja nicht. Dafür umso steiler.
 
01.10. 13:00 Weg Nr 29 Mittagsscharte Nordseite, 2000m


Nach den ein wenig zu steilen Stufen ganz oben in der Mittagsscharte kann ich zum ersten mal ein paar Meter rollen, ...


... aber damit ist's auch gleich wieder vorbei. In einem normalen Herbst könnte man hier trotz gnadenlosem Gefälle vermutlich noch ganz gut runterbremsen. Aber in diesem Jahr ist das Schottermassaker zusätzlich mit feinen Eisplatten inklusive Schneeauflage garniert, da hab ich schon zu Fuß kaum Grip. Naja, sind nur ein paar Meter, bis ...


... der Weg dann auf einmal komplett verschwindet. Herzlichen Dank, das kenn ich von den zentralen Dolomiten sonst nicht unbedingt. Ernsthaft kaputte Stückerl werden hier ansonsten recht schnell wieder hergerichtet, in der Mittagsscharte offensichtlich nicht. So verbringe ich die nächste Viertelstunde mit ziemlich unangenehmer Bergabkraxelei über losen Riesenschotter, eine Hand am Fels, die andere hält das Bike. Keine Nerven für Selfies, sorry.


Weiter unten wird der Nebel zwar immer dichter, aber der Weg ist wieder marginal vorhanden. Langsam kann ich wieder an fahren denken, ...


... auch wenn die gefühlten dreihundert Spitzkehren mit fünf Meter Abstand einfach brutal steil und sehr rutschbröslig daherkommen. Immerhin hab ich mittlerweile Eis und Schnee hinter mir gelassen.


Noch etwas weiter unten löst sich der Weg dann bald schon in komplettes Wohlgefallen auf. Die blöde halbe Stunde obenrum für zweihundert Tiefenmeter ist schnell vergessen...


... und die restlichen Eintausend hinab ins Villnöss werden dann beinahe schon zum Dolomitenflowtraum.


Mittagsscharte eingetütet: Passt schon, aber so schnell muss ich die jetzt nicht wiederholen. Die Schlepperei von Süden rauf ist schon etwas unangenehm, der schlechte Wegzustand im Norden macht die Sache auch nicht freundlicher. Die Forcella Roa von vorgestern ist da schon deutlich fluffiger, die würde ich jederzeit wieder fahren. Jetzt reicht's dann aber auch mit den "Erstbefahrungen", das Wetter macht in den nächsten Tagen sowieso wieder die komplette Grätsche. Goldener Oktober, wo bist du?!
 
04.10. 13:30 The Vista Hotel an der Plose, 1500m


Drei Tage Lücke in der Tour und zurück am Brenner, so kann's gehen. Das Dolomitenwetter in den letzten Tagen war in der Tat reichlich grottig. Bin nach der Mittagsscharte einfach nach Brixen gerollt und in den Zug nach München gehüpft, statt irgendwo in nem Hotel abzuwettern. Heute ist ja dann sowieso unser Familien-Event, da reise ich doch einfach nochmal an.


Der Neustart erfolgt dieses Mal schon am Brenner, einfach weil ich noch ein bisserl Zeit hab.


Über Brixen klettere ich ebenfalls manuell in Richtung Plose, ganz ohne Bus oder Seilbahn, nur so für Spaß.


Mittags ist dann bereits wieder Schluss mit dem trockenen Wetterfenster, ...


... aber da sitze ich schon im Whirlpool vom The Vista Hotel am Palmschoß. Heißes Wasser von unten vertrag ich besser als Schneeregen von oben, so viel ist sicher. Jetzt also erst mal zwei Tage Familie, dann Griechenland. Die Tour fängt ein bisserl seltsam an, und wird vermutlich wegen einer Woche Zeitverzug auch erst mal seltsam weiter gehen. Egal, jetzt Sauna. Draussen kann man's ja nicht aushalten bei dem Sauwetter, hab nicht mal Bock auf ne Runde Plose-Bikepark. Grüße vom Warmduscher.
 
05.10. 13:30 Fornella-Hütterl am Würzjoch, 2065m


Ich radl heute zum Würzjoch rauf, die Familie kommt in der Elektrokutsche hinterher.


Peitlerkofel Anfang Oktober... echt jetzt? Irgendwie sah's hier vor ein paar Tagen ganz anders aus, selbst gestern war hier noch grüne Wiese.


Naja, dann wird's halt eine Neuschneewanderung, inklusive der ersten Schneeballschlacht...


... und dem ersten Schneemann der Saison.


Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Hat hier oben an die dreißig Zentimeter hingemacht in der letzten Nacht. Klar schmilzt das irgendwann wieder, aber meine weitere Dolomitenroute nach Süden ist wohl erst mal kaputt. Gut dass ich Roa- und Mittagsscharte letzte Woche noch untergebracht hab.


Da hilft später nur die Sauna... und morgen muss man sehen, was geht.
 
06.10. 17:45 303er-Trail vom Passo Compet nach Levico im Valsugana, 1000m


Aufwachen in den Dolomiten, mit Balkonblick auf die Geislerspitzen...


... und den Peitlerkofel. Schon hübsch, aber deutlich zu verschneit für Anfang Oktober.


Zu kühl ist's außerdem, wenigstens für gepflegte Liegestuhlsitzungen. Am Nachmittag ist dann Schluss mit Warmduscherluxuswochenende...


... und ich entscheide mich nach dem Plose-Flowtrail und ner netten Fortsetzung hinab ins Tal...


... für einen kurzen Zugsprung von Klausen bis nach Trento. In den zentralen Dolomiten liegt im Moment sowieso alles interessante unter Schnee begraben, also was soll's. Durch die einwöchige Verschiebung des Familienwochenendes muss ich in den nächsten Tagen ein paar hundert Kilometer wieder reinfahren, sonst bin ich nicht rechtzeitig in Rom um Kettle zu treffen. Shit happens, aber die nächsten Tage werden dadurch wohl eher eine Bahn- statt eine Biketour. Passiert halt mal, wenn man sein Leben länger als mein übliches Limit von 24 Stunden vorausplant. Apropos Zug... die italienischen RVs haben hier neuerdings 50(!) Radlplätze. Geil.


Ein paar experimentelle Trails bringe ich hoffentlich trotzdem noch unter. Von Pergine im Valsugana kurble ich also noch einen spätnachmittäglichen Tausender...


... hinauf auf den unbekannten Passo Compet.


Hier gibt's kühle Herbsblicke hinab ins Tal, ...


... gefolgt von einem ebenso kühlen und nicht weiter erwähnenswerten Singletrack...


... durch grüne Holperwälder...


... hinab nach Levico. Die Abfahrt war jetzt nicht der Riesenbringer, aber immerhin ein langer Trail ohne Schnee drauf. Da muss man sich in diesem seltsam kalten Herbst wohl schon drüber freuen. Anyway... jetzt eine kleine Pension in Levico, morgen verlasse ich dann vermutlich die Alpen nach Süden. Da geht sicher auch noch ein unbekannter Trail her, wenn schon, denn schon.
 
07.10. 10:30 601er-Trail von Luserna nach Pedemonte, 1000m


Uphill vom Lago di Caldonazzo...


... über die einspurige "Strada di Menador"...


... mit Tunnels und Felswänden...


... zur "Herrlichen Gemeinde der zimbrischen Hochebene". So herrlich ist die gar nicht, stehen zu viele Bäume drauf.


Erst als ich den Ort Luserna erreiche, wo besagte Hochebene beinahe senkrecht ins Tal hinab fällt, wird's halbwegs ansehnlich.


Auf den höheren Bergen der Gegend, dem Pasubio etwa, ist heute nix zu holen.


Aber auch in der zweiten Etage direkt unterhalb von Luserna findet sich ein Wegerl. Der 601er winder sich in vielen Serpentinen den steilen Hang am Ende der Hochebenen hinunter zum Talort Pedemonte.


Kennt niemand, ich auch nicht, hat aber genügend Stravapixel um achthundert Tiefenmeter Spaß am Südrand der Alpen zu versprechen.


601er bei Luserna: Geiler Talblick.


601er bei Luserna: Geile Kurven.


601er bei Luserna: Mehr Kurven.


601er bei Luserna: Mehr Schilder.


601er bei Luserna: Mehr Wasser.


601er bei Luserna: Finish in Pedemonte im Val Astico.


601er bei Luserna: Leistet absolut, das findet auch die Trailkatze in Pedemonte.
 
07.10. 14:45 Padua, 20m


Trail vorbei. Luft in den Reifen...


... und die Alpen auf einem Bahnradweg verlassen. War ein eher kurzer Besuch zu Beginn der Tour, ...


... aber noch länger in den Dolomiten bleiben hat jetzt auch keinen Sinn. Der Herbst ist wirklich kaputt in diesem Jahr.


Dann fahr ich halt nach Süden, raus aus den Bergen...


... und über Schio, Thiene und Vicenza direkt durch bis Padua. Na gut, da war wieder ein bisserl Zug mit dabei. In der Po-Ebene will sowieso niemand ernsthaft radeln.


Steineumel in Padua.


Türmchen in Padua.


Fleisch in Padua. Mahlzeit, guten Abend und gute Nacht.
 
08.10. 07:45 Lago di Trasimeno, 100m


Arezzo in der Toskana am frühen Morgen... leer und hübsch. Hab gestern in Padua nix gescheites zum Übernachten gefunden und bin dann halt direkt weiter mit der Bahn gehüpft. Es hilft ja sowieso nix, die fehlenden sieben Tage wegen der verschobenen Familienfeier müssen irgendwie aufgeholt werden. Kettle kommt morgen Mittag mit dem Nachtzug von München in Rom an, mit dem Bike ist das nicht zu schaffen... jedenfalls von mir nicht.


Aber den Trasimeno-See an der Grenze zu Umbrien will ich mir schon noch anschauen, ...


... und zwar ganz früh zum Sonnenaufgang. Angeblich hat die Familie von Hans Rey hier ein Bikehotel mit Tourenangebot, hab gerade einen Big Smile Supertrail vom Chef persönlich" ergoogelt.


Auf dem Weg dorthin will der große See allerdings erst noch halb umrundet werden. Und obwohl ich mich ziemlich beeile, ...


... hab ich trotzdem keine Chance gegen die Wettervorhersage. Zefix... dieser Herbst nervt selbst noch in Umbrien.


Was soll's, dann halt umbrische Äcker und umbrische Straßen statt umbrischer Berge und umbrischer Singletracks. Ehrlich gesagt ist die Hans-Rey-Intel auch schon 15 Jahre alt, den Big-Smile-Trail gibt's bestimmt nicht mehr. Außerdem machen mich die kleinen grünen Hügel am Trasimeno-See so überhaupt nicht an. Mehr als dreihundert Höhenmeterchen am Stück wären da sowieso nicht drin, also tut's mir nicht besonders leid. Ist auch irgendwie schwierig, sich auf sowas einzustellen, wenn man gerade aus den Dolomiten kommt. Selbst schuld.


Umbrischer Apfel.


Umbrische Spaßbeeren.


Umbrischer Asphalt.
 
08.10. 13:30 Nera-Schlucht bei Narni, 90m


Umbrischer Starkregen: Da bleibt mal wieder nur der Zug, weiter in den Süden bis zu einem Ort namens "Orte".


Nebendran bei "Narni" in der Neraschlucht steht die famos kaputte Brücke von Kaiser Augustus oder so ähnlich, angeblich eins der größten touristischen Highlights der Gegend.


Hier steht's schwarz auf weiß, falls mir keiner glaubt.


Eine Stunde Regenpause ist mir am Nachmittag noch gegönnt, gerade genug für den wenig spannenden Radweg durch die kaum erwähnenswerte Neraschlucht.


Wow.


Der insgesamt aus Mountainbikersicht etwas arg langweilige Tag endet wenig später mit ein paar roten Abendwolken...


... in einem Kirchenhostel im Ort Magliano-Sabina, 80 Kilometer nördlich von Rom. Die Linie der Tour ist ehrlich gesagt schon jetzt mehr zu retten... aber immerhin waren die drei Tage in den Dolomiten der Bringer :-).
 
09.10. 10:00 Rom, 50m


Na was schon... Rom halt. Kolosseum Baustelle.


Castel San Angelo: Baustelle.


Petersplatz: Baustelle.


Trevibrunnen: Hübscher Bauzaun drumrum. Die spinnen, die Römer. Im Frühling 2020 waren wir hier als einzige Touristen überhaupt, mit dem allerersten Flieger nach Corona zum Beginn vom Adriatix. Alleine in Rom, alleine im Vatikan, alleine in der sixtinischen, das fand ich damals echt geil. Heute dagegen ist Rom wie übliche ein laute, stinkende, vollgestopfte Menschenhölle. Nix wie raus. Blöderweise hat Kettles Nachtzug satte vier Stunden Verspätung, yippieh.


Ein paar ruhige Fleckerl findet man dann doch.
 
09.10. 17:20 Monte Tresino Trail bei Agropoli, 360m


Agropoli im Golf von Salerno: Nochmal dreihundert Kilometer nach Süden gehüpft. Jetzt reicht's aber auch mit dem Quatsch, Italien ist bald vorbei. Aber Kettle und ich haben uns spontan entschieden, lieber dahin zu fahren, wo's wirklich noch warm ist. Die Abruzzen in Mittelitalien kennen wir beide schon von mehreren Touren, der untere Teil des Stiefels ist dagegen ein relativ unbeschriebenes Blatt. Also neuer Plan: Süditalien vom Mittelmeer zur Adria queren und dann in Bari oder Brindisi ein Schifferl nach Igoumenitsa oder Patras nehmen... ab jetzt hoffentlich per Bike und nicht mehr per Zug. Apropos Zug... wegen einer kaputten Weiche steckt Kettles Nachtzug immer noch irgendwo im Norden fest. Bin deshalb schon mal ein bisserl voraus gefahren...


... und schaue mir am späten Nachmittag noch den Hausberg von Agropoli an. Warm ist's jedenfalls endlich hier unten, so viel ist sicher.


Die Karrenwege allerdings stehen auch hier teilweise tief unter Wasser, genau wie in Umbrien. Das Wetter gestern hat ganze Arbeit geleistet.


Der Gipfel des Monte Tresino kommt dafür dann etwas unaufregend daher. Ist eben kein Peitlerkofel, da kann man nix machen.


Der Signature-Trail von Agropoli, zumindest sagen das die Stravapixel, ist dann auch eher eine scheußliche erdig feuchte Rinne durch's Gestrüpp.


Ist jetzt kein Riesenspaß, und die Hoppelei auch nicht.


Weiter unten wird's etwas flowiger...


... und manchmal kann man sogar das Meer sehen. Naja. Also wenn der Rest des "Cilento" auch so komisch daher kommt, ist das jetzt nicht unbedingt ein Bergradleldorado. Anyway... ich kenn hier nix, also muss man der Gegend mal eine Chance geben. Die Berge weiter im Landesinneren gehen immerhin bis zweitausend Meter rauf, da wird man schon noch was finden... oder halt auch nicht.


Tyrrhenisches Agropoli.


Tyrrhenisches Meer.
 
09.10. 20:20 Paestum, 10m


Gegen acht Uhr abends fahre ich 12 Nightridekilometer zum übernächsten Bahnhof um Kettle abzuholen. Aus irgendwelchen seltsamen Gründen möchte der nächtliche Intercity vom Rom in den Süden nicht in Agropoli halten. Mit 24 Stunden Anreise schafft man's also mit der Bahn von München immerhin bis an den Golf von Salerno, südlich von Neapel... wow. Fliegen war damals schon einfacher, aber das geht halt mit dem E-Bike nimmer. Immerhin bekommt man bei der ÖBB nach Monsterverspätung die Hälfte des Ticketpreises erstattet, so gesehen war Kettles Nachtzug mit Schlafwagen quasi ein richtiges Schnäppchen.


Fundstück am Wegesrand: Paestum. Hatten keine Ahnung davon, aber angeblich stehen hier die mit am besten erhaltenen griechischen Tempel überhaupt.


Paestum.


Paestum.


Paestum-Startup-Spritz.
 
11.10. 13:30 Magliano Nuovo im Nationalpark Cilento und Vallo di Diano, 700m


Heute geht's los mit der Querung des unteren Stiefels. Wir verlassen Agropoli...


... und kurbeln bergauf durch hübsche Dörfer...


... und ebenso hübsche Berglandschaft...


... mitten rein in den Nationalpark Cilento und Vallo di Diano.


Ich weiss nicht genau, was es hier zu sehen gibt, aber zum Straßenradeln ist die Gegend auf jeden Fall schon mal prima.


Cilento: Meerblick.


Cilento: Bergblick.


Cilento: Dachblick.


Cilento: Pausenkatze.


Nach zwölfhundert angenehmen Höhenmeter...


... erreichen wir das Gipfeldorf "Magliano Nuovo"...


... mit knuffiger Höhle...


... als höchster Punkt des Tages.


Durch diese fette Schlucht führt ein Wanderweg ins Tal. Man sieht halt mal gar nix...


... und Stravapixel hat er auch keine. Das ist insofern etwas ungünstig, weil verkackt versaute Essdreierlein von gestern durchaus knallgelb auf der Heatmap erscheint. Und auch mein Plan für morgen ist deutlich sichtbar. Das heißt dann wohl für diese Gegend soviel wie: Keine Pixel, kein Spaß.


Wir schauen mal kurz rein, entscheiden uns dann aber dagegen. Vielleicht finden wir noch was anderes, ansonsten wird's halt ein Straßentag.
 
11.10. 15:00 Ponte medievale di Magliano in der Calore-Schlucht, 250m


Ein bisserl was abseits der Straße findet sich immer, obwohl sich die Straßen hier wirklich nicht unangenehm fahren. Jedenfalls folgen wir von Magliano zunächst einer Piste, später einem Karrenweg hinab in die Gole del Calore...


... und überqueren dort den gleichnamigen Fluss auf einem Brückerl aus dem frühen Mittelalter.


Sind jetzt keine Dolomiten hier im Cilento, aber die Gegend ist zumindest nicht unhübsch.


Gole del Calore: Da geht auch ein Wanderweg durch, aber der hat zum radeln wohl zu viele Treppenstufen.


Egal, wir müssen sowieso...


... auf der anderen Seite wieder raus...


... und die ganzen runtergeschluchteten Höhenmeter wieder hochklettern. Eine sacksteile und holprige Fleißaufgabe, aber trotzdem easypeasy. Woran das wohl liegen mag?!
 
11.10. 17:10 Convento Sant Antonio di Laurino, 505m


Ziel für heute: Das zuckersüße Laurino...


... mit uralten Burgruinen...


... und einem kaum weniger alten Kloster. Im "Convento de Sant Antonio di Laurino" haben wir heute ein Zimmer: 54E für zwei mit Frühstück, da pack ich kein Zelt aus, selbst wenn ich eins dabei hätte. Die Unterkünfte in Süditalien sind bisher mehr als ausreichend, ausgesprochen preiswert und irgendwie speziell.


Convento de Sant Antonio: Wir werden freundlich begrüßt, bekommen unsere Zelle angewiesen und sind dann ganz alleine in dem riesigen Gemäuer.


Convento de Sant Antonio: Durchgang.


Convento de Sant Antonio: Klosterzelle.


Convento de Sant Antonio: Fensterblick. Jetzt Pizza, dann Bett, morgen dann ein Beinahezweitausender.


Mahlzeit.
 
12.10. 12:45 Santuario Madonna del Cervato beim Monte Cervati, 1860m


Die alte Kirche in unserer Unterkunft in Laurino ist schon seit zwanzig Jahren renovierungsbedürftig und geschlossen. Schade drum, kommt irgendwie gemütlich rüber mit dem vielen Holz. Aber in Laurino gibt's acht(!) Kirchen für 800 Einwohner, da kann ist nicht einfach nicht genug Geld für jedes einzelne Gebäude da.


Wir rollen bergauf...


... in die luftigen Höhen des Cilento-Nationalparks.


Die "Alta Via Cervati"...


... klettert stellenweise brutal steil...


... hinauf zum höchsten Berg der Gegend.


Oben ist selbstverständlich ein Kircherl, wo man nach 1500 harten Höhenmetern durchaus mal die Glocke läuten darf.


Herbst beim Monte Cervati...


... und Grüße von hoch oben. Weiter rauf kommen wir möglicherweise nicht mehr auf unserer südlichen Stiefelquerung.
 
12.10. 14:15 Cervati-Sanza-Trail, 800m


Wir suchen am Gipfel die weltbekannte Madonna des Schnees vom Monte Cervati, finden sie aber nur unsichtbar eingesperrt in einer engfinstren Felsspalte hinter verschlossenen Gittern.


Egal, ist trotzdem schön hier oben. Die Felswände kommen fast schon ein bisserl dolomitisch daher.


Blau und grün? Kann man so lassen. Und jetzt gehen wir einen Trail für die Abfahrt suchen.


Trail gefunden, da hinten geht's nach GRIECHENLAND. Na gut, erst mal zur Adria. Na gut, erst mal zur nächsten Bergkette. Davon gibt's ne ganze Menge in Basilicata und Apulia, und die verlaufen irgendwie alle in Nord-Süd-Richtung. Wird schon noch ein paar Tage dauern, unser West-Ost-Stiefelix bis zum Schifferl.


Wir queren eine steinige Hochebene knapp unterhalb des Monte Cervati...


... und stürzen uns dann auf der Ostseite des Bergmassivs den Abhang hinunter. Sind an die zwölfhundert Tiefenmeter Singletrack oder so ähnlich, wenn's war ist. OpenStreetMap ist hier nicht immer ganz eindeutig, aber Stravapixel sind vorhanden.


Cervati-Trail: Panoramablick nach Süditalien.


Cervati-Trail: Historisches Wegerl der Schneemadonna.


Cervati-Trail: Herbst am Berg.


Cervati-Trail: Schwammerlattacke.


Cervati-Trail: Holperschlonz. Also gut... wenn man ehrlich ist, sind zwei Drittel der elendslangen Abfahrt eigentlich kein Singletrack, sondern eher ein etwas verwahrloster Karrenweg im Basilicata-Wald. Aber man weiß ja, worauf man sich in Süditalien einlässt. Sind halt keine Alpen hier, aber die Abfahrt ist doch irgendwie halbwegs abenteuerlich. Stellenweise kommt sogar ein wenig Flow daher. Der Monte Cervati darf jedenfalls in die Stiefeldurchqerungssuppe für Bergradler, so viel ist klar. Asphalt ist heute jedenfalls kaum am Start, das ist doch schon mal was. Holytrails nach Westalpenstandard braucht man hier unten keine erwarten, aber neue Gegenden erkunden macht trotzdem immer Spaß.
 
12.10. 16:20 Hotel in Sanza, 555m


Nach dem langen Trail vom Monte Cervati erreichen wir das Dorf Sanza...


... mit haufenweise Männern vor der Bar. Was machen eigentlich die italienischen Frauen am Samstag Nachmittag?! Draussen unterwegs sind sie jedenfalls nicht.


Eine von ihnen besitzt immerhin das einzige Bed&Breakfast, 80 Quadratmeter sind ein bisserl überdimensioniert für zwei Bikepacker, aber bei 60E mit Frühstück nehmen wird's halt mal. Das Preisniveau hier tief unten im Süden bleibt erstaunlich niedrig, die Unterkünfte allesamt bestens, die Pizzen hervorragend.


An den Frühstücken freilich könnte man noch arbeiten.
 
13.10. 13:00 Viggiano, 950m


Heute ist Straßentag: Hundert Kilometer und über zweitausend Höhenmeter wollen erstrampelt werden.


Macht eigentlich nix, denn die Straßen hier sind schön. Autos sind kaum unterwegs, Wald ist selten.


Montesano.


Viggiano.


Energie tanken für die Radler.


Energie tanken für's Radl.


Happykettle hat wieder einen vollen Akku und grinst darum wie ein Honigkuchengeburtstagspferd. Zweitausend Höhenmeter und hundert Kilometer mit 400 Wattstunden würden schon extrem viel Disziplin verlangen. Mit Steckdose unterwegs kommt's in jedem Fall besser.
 
13.10. 17:30 Granitknubbel von Castelmezzano, 900m


Der Höhenmeter sind genug gefressen, waren vier bis fünf kleinere Minipässe quer durch die Region Basilicata. Am Ende rollen wir noch vierhundert Meter bergab...


... in die Zwillingsdörfer Pietrapertosa...


... und Castelmezzano.


Langer Tag eingetütet, darauf ein Radler.


Unser Appartement ist ein wenig mühsam zu erreichen...


... aber nichtsdestowenigertrotz und überhaupt exorbitant cool...


... in die Felsen gebaut.


Und weil der Tag noch nicht genügend Höhenmeter hatte, klettern wir hinterm Dorf zum Sonnenuntergang noch hoch zu den lustigen Knubbeln.


Der Weg zum höchsten Gipfel ist versperrt?! Kein Hindernis.


"Normannenstufen" heißen die Dinger? Sowas gefällt mir.


Gipfelbild...


... und wieder runter. Steil und cool, diese Felsen hier. Bei den Süditalienern heißt die Region auch "Piccolo Dolomiti", das ist freilich etwas weit hergeholt.


So oder so, Grinseselfie zum Sonnenuntergang, dann runter in die Pizzeria.


Guten Abend aus Castelmezzano. Da war wohl ein nicht untalentierter Lichtdesigner am Werk.
 
14.10. 10:10 Pietrapertosa Erstbefahrung, 800m


Die granitige Picollo-Dolomiti-Gegend um die Dörfer Castelmezzano und Pietrapertosa herum sieht relativ ergiebig aus. Haben uns spontan entschieden, noch einen Tag hier zu bleiben. Ich hopple am Vormittag einfach mal irgendwo runter...


... und rolle weiter auf einer alten Straße in eine Schlucht namens Caperrino.


Drüben gleich wieder 500 Höhenmeter hochgeschnuckelt zum Dorf gegenüber, ...


... vorbei an lustigen Felszacken.


Dann beginnt ein Experiment auf einem stravapixellosen Wanderweg, ich nenn's jetzt mal Erstbefahrung. Mountainbiker gibt's außer uns hier sowieso keine in Süditalien, zumindest kommt mir das so vor. Wenn du alle heilige Zeit überhaupt mal einen Menschen triffst, schauen sie dich an, als kämst du vom Mond. Auch hier kommt mir eine ältere Frau entgegen und fuchtelt wild den Armen, während sie mir unverständliche Italienische Brocken und höchster Lautstärke entgegenwirft. "no strada... pericoloso...", was anderes hör ich nicht raus.


Ist mir schon klar, dass das hier keine Straße ist. Da muss ich durch.


Das Wegerl ist dann gar nicht so übel, wie befürchtet. Bald schon sacksteil und S3 mit S4-Stellen, aber alles in allem relativ gut fahrbar.


Scheint irgendwie der Rückweg von einem Klettersteig zu sein, das gefällt mir.


Irgendwann erreiche ich den Canyon mit dem Caperrino-Flusserl und rolle...


... mit etwas weniger Flow...


... aber immer noch cool...


... auf schmalen Felsbändern dem Exit entgegen. Kringel gelungen, Erstbefahrung eingetütet, alles bestens heute in den Picollo Dolomiti.
 
14.10. 13:50 Via Ferrata Salemm bei Castelmezzano, 800m


Alle Klarheiten beseitigt?


Dann kann's ja los gehen mit dem Nachmittagsprogramm.


Wir haben kurzzeitig die Bikes gegen Kketterkrempl getauscht und sind auf einer der beiden Klettersteige hier im Canyon unterwegs.


Via Ferrata Salemm: Schwierigkeit B/C, also wahrlich nix berühmtes. Aber mal zur Abwechslung von der ewigen Radelei ist's ganz nett. Und überhaupt hätte ich hier unten im tiefen Stiefelsüden nicht mit sowas gerechnet, das muss man schon mitnehmen.


Via Ferrata Salemm.


Via Ferrata Salemm.


Via Ferrata Salemm.


Via Ferrata Salemm: Spezialeinlage. Heute kommt Kettle mit auf den Normannenturm. Ist nicht ganz unkompliziert, weil man unten eine verschlossene Gittertüre frei umkletten muss.


Aber der Gipfelblick ist's wert, ...


... und das Panorama wird beim runtergehen noch besser. Dieses 70-Grad-steile Trepperl ist schon ziemlich verschärft.
 
15.10. 10:45 Tricarico auf der Straßetappe nach Gravina, 500m


Noch ein paar kleine Impressionen vom Sunset-Singletrack gestern Abend in Castelmezzano, ...


... denn der war durchaus ansprechend. Nette Gegend wie gesagt, war die richtige Entscheidung, hier einen Extratag einzuschieben.


Heute verlassen wir den hübschen Ort...


... und beißen widerwillig in eine Hundertkilometerstraßenetappe aus der noch halbwegs bergigen Basicilata-Region hinüber ins flache Apulien.


Ein letzter kleiner Pass.


Ein letzter hübscher Ort.


Und dann noch ein paar Stunden Mountainbikespaß :-/.
 
15.10. 19:00 Hotel in Gravina, 500m


Mehr Warmduscher als auf dieser Tour geht nicht. Ansonsten ist Gravina ganz hübsch, wenn man mal von dem Höllenverkehr durch die engen Einbahnstraßen absieht.


Gravina zum Sonnenaufgang, mit Höhlenkram...


... und uralter Aquäduktbrücke.
 
16.10. 10:20 Alta Murgia Nationalpark, 400m


Frühstück über den preiswerten Dächern von Gravina, ...


... dann knüppeln wir eine letzte Flachetappe durch Apulien in Richtung Adria.


Immerhin kommen wir dabei durch einen weiteren Nationalpark im südlichen Stiefel, glaube das ist der dritte seit dem Golf von Salerno. Was man sich allerdings im "Alta Murgia" betrachtet sollte, erschließt sich mir auch nach einiger Googelei nicht wirklich.


Es gibt Äcker und Felder und runde Steinhütterl...


... und einen Riesenhaufen Olivenbäume. Sonst eigentlich nix, ...


... außer einer verkehrsfreien Ministraße nach Osten zur Adria. Das ist doch auch schon mal was.
 
16.10. 12:30 Bari an der Adria, 1m


Verbleibt noch die Ponte Adriatico am Stadtrand von Bari, ...


... und schon ist die Adria erreicht und der südliche Stiefel durchquert. Fazit? Eine Mountainbikeroute ist's jetzt nicht unbedingt. Die Gegend um Agropoli rum ist ganz niedlich und Castelmezzano in der Mitte drin hat's etwas rausgerissen, aber ansonsten... naja... hat man das halt auch mal gemacht. Vergleiche mit den Abruzzen verbieten sich, mit den Alpen sowieso. Aber immerhin sind wir durch... und ganz so schlimm war's jetzt auch nicht. Die Ostseite kann man halt schon eher in der Mountainbikepfeife rauchen. Eine Durchlängsung der Stiefelmitte bis nach Kalabrien runter verspräche deutlich mehr Berge. Aber von da unten geht's halt nicht nach Griechenland.
 
16.10. 21:15 Ms Kydon Palace von Brindisi nach Igoumenitsa, 20m


Unser Schifferl rüber nach Griechenland fährt gar nicht von Bari sondern von Brindisi. Egal, der Einhundertkilometerhüpfer ist schnell erledigt: Am Nachmittag cruisen wir schon durch's siestaleere Zentrum von Brindisi.


In die Adria reinhüpfen ist hier trotzdem nicht, irgendwie haben beide Orte keine vernünftigen Strände in Stadtnähe.


Wir hüpfen statt dessen lieber direkt ins Bett, nämlich in einer Kabine auf der Ms Kydon Palace von Grimaldi Lines. Morgen früh ist dann Igoumenitsa... darauf ein letztes Ichnusa. Arrivederci Italia.
 
17.10. 09:30 Igoumenitsa in Griechenland, 2m


Sunrise Cruise auf der Ms Kydon Palace... selten so ne gemütliche Überfahrt gehabt. Auf der Adria gibt's halt auch keinen Seegang.und Bett und Badezimmer auf einer Fähre hatte ich auch noch nie. Warmduschertour durch und durch, ich sag's ja. So ne Kabine kostet 65 Euro für zwei und liegt damit im Rahmen der durchschnittlichen Übernachtunskosten auf dem Ostix. Klar ist zelten mehr Abenteuer, aber das muss auf den nächsten Frühling warten, wenn die Tage wieder länger sind.


Mehr Sonnenaufgang.


Mehr Grinsekettle.


Mehr Berge über Igoumenitsa.


Igoumenitsa: Kalimera aus Griechenland. Und wohin jetzt?!
 
17.10. 12:00 Kammstraße beim Polykorfo Syvota Thesprotias, 590m


Die letzten Dieselwolken sind in den Himmel geblasen, ...


... als wir unser Übernachtschifferl von Brindisi gegen halb zehn verlassen...


... und griechisches Festland unter die Stollenreifen nehmen.


Typisch griechisch: Mikrokircherl am Straßenrand.


Typisch griechisch: Greek Coffee... doppelt und mit zwei Stückerl Zucker. Kettle steht eher auf Cappuccino.


Auf der Uferhauptstraße südlich von Igoumenitsa ist zwar nicht besonders viel los, aber wir biegen trotzdem bald links hoch in die Berge ab.


Weiter oben ist die Aussicht einfach besser. Links die Gebirge im Hinterland...


... und rechts das ionische Meer.


So verpassen wir zwar den halbwegs bekannten Badeort Sivota, ...


... aber die schottrige Kammstraße "oben drüber" ist einfach viel geiler...


... und die griechischen Kühe hier oben sind glücklicher. Grüße von Bergen und Meer, die ersten drei Stunden im neuen Land sind schon mal ausgesprochen hübsch.
 
17.10. 15:30 Parga, 1m


Mehr Kammstraßen.


Mehr Tavernen.


Mehr Moussaka.


Parga.


Balkon in Parga.


Neues Land, neues Bier.


Sonne hat fertig.


Und wo ist jetzt der Komet?
 
18.10. 15:20 Nikopolis, 5m


Heute folgen wir einfach nur der Westküste nach Süden runter.


Kaffeepausen an einsamen Traumstränden...


... wechseln sich ab mit leeren Ministraßen. Berge? Fehlanzeige. Trails? Fehlanzeige.


Zweitausend Jahre alte Mauern? Check.


Nikopolis... aus dem Jahr minus 29: Rein gehen wir nicht, da steht ja kein Stein mehr auf dem anderen. Sieht außerdem derzeit etwas nach Baustelle aus.


Aber die uralte Stadt an ihrer hübschen Mauer umrunden hat auch was. Und immerhin gibt's auch mal etwas Schotter statt dem vielen Teer. Naja, ist halt Reiseradeln derzeit. Kommt davon, wenn man unbedingt Inselhüpfen will. Von Igoumenitsa nach Lefkada runter ist's halt schon ein Stückerl. Ganz sicher nicht hässlich, ...


... aber ganz sicher auch kein Bergradeln.
 
18.10. 17:40 Lefkada auf Lefkada, 1m


Hinter dem antiken Nikopolis folgt direkt die neue Stadt Preveza. Das Land ist hier allerdings kurz mal zu Ende. Weite geht's nur durch den Preveza-Aktio-Tunnel, ein Kilometer lang unter dem Meeresboden durchgegraben. Radeln verboten, angeblich wird man von einem Shuttledienst abgeholt, wenn man freundlich in die Sicherheitskameras am Tunneleingang winkt. Wir winken und winken und nix passiert. Wir rufen eine Tunnelnummer aus dem Internet an: Der griechische Tunnelmeister faseot etwas unverständlich und ziemlich ungehalten von "einer Stunde warten" und legt dann direkt wieder auf. Nunja, ...


... da halten wir lieber das nächste Taxi an. Der lustige Fahrer will zwar nen schaurigen Zwanni für den lächerlichen Kilometer, aber ne Stunde an der Schnellstraße rumstehen mit ungewissem Ausgang ist auch nicht zielführend. Weiteres googeln ergibt, dass der Radler-Shuttleservice durch den Preveza-Tunnel während Corona eingestellt und noch nicht wieder richtig aktiviert wurde. Herzlichen Dank.


Egal, wir sind jedenfalls unterm Meer durch...


... und fahren auf dem Meer weiter.


Schick einsame Behausung... aber wer wohnt hier, auf Niksaki Sikelianou?! Recht viel Meeresspiegelanstieg verträgt das Inselchen eher nicht mehr.


Ein kurzes Brückerl mit Öffnungsfunktion für den Schiffsverkehr bringt uns schließlich vom Festland hinüber...


... nach Lefkada, erste Insel des Trips. Zeit wird's, waren heute schon wieder einhundert Kilometer.


Vierzig Euro auf Lefkada reichen ganz schön weit.


Guten Abend und gute Nacht.
 
19.10. 13:00 Melissa Canyon, 200m


Die Sonne geht auf über Lefkada... oder heute eher nicht so. Ein Adriatief pustet uns in den nächsten zwei Tagen ein paar dicke Wolken über den Kopf. Bleibt allerdings über 20 Grad warm und Regen ist auch keiner dabei, damit kommen wir klar.


Später Start in der Fußgängerzone von Lefkada...


... und rauf auf'n Berg, vorbei am Faneromeni-Kloster...


... mit orthodoxen Wandmalereien...


... und lustigen Vögeln.


Nach ein paar Höhenmetern rollen wir hinab in den Melissa-Canyon, mit einem der bekannteren Wanderwege auf Lefkada.


Das Schluchterl fängt ganz niedlich an, ...


... aber die Geländer und vor allem Brücken haben schon bessere Zeiten gesehen. Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt, ...


... denn im Prinzip ist alles komplett verrottet und mehr als kaputt.


Zum Radfahren ist das jedenfalls bald schon nix mehr, wir nehmen's dann halt eher als Wanderung mit ein bisserl Nervenkitzel.


Irgendwann hört der Weg ganz auf und wir spielen noch ein bisserl in dem hübschen Slotcanyon. So wird's alles in allem noch ein halbwegs lustiges Abenteuer. Wasser gibt's hier allerdings schon lange keins mehr, alle Schluchten und Wasserfälle von Lefkada sind knochentrocken. Seit zwei Jahren quasi kein Regen, zu viel Landwirtschaft, zu viele Pools, zu viel Tourismus, da bleibt für die kleinen Flüsserl halt nix übrig.
 
19.10. 16:30 Casa Irene bei Agios Nikitas, 140m


Unser kaputter Melissa-Canyon war auf Lefkadas Ostseite. Wir strampeln also nochmal rauf auf den Inselhauptkamm und rollen drüben ein schönes Dreieckstal...


... auf angenehmer Teerstraße...


... runter zur Westküste.


Im Fischerdorf Agios Nikitas...


... werden gesunde Vitamine griechischer Art nachgefüllt...


... und die hübsche Bucht betrachtet. Windstill und platt liegt es trügerisch da, das ionische Meer. Trotzdem müssen wir nur wenig später eine Standup-Paddlerin retten, die sich zu weit ins offene Meer hinaus wagt. Ein paar Meter hinter den schützenden Felsen draussen ist's wie mit dem Lineal gezogen vorbei mit der Ruhe, statt dessen stark ablandiger Wind und böse ionische Wellen. Sie hat's auf dem Brett einfach nicht mehr zurück geschafft. Schwimmenderweise vorne an die Felsen links, das war gerade noch drin. Von dort konnten wir dann mit der platten Paddlerin halbwegs gemütlich zurück klettern und später auch noch das SUP bergen, also alles in Butter. Zitat der Schiffbrüchigen: "We're from Israel, we don't do it without drama".


Ein paar Meter oberhalb des Dorfs an der Steilküste finden wir dann unsere Unterkunft für heute Nacht: Im Casa Irene gibt's Blumen, Bier und Chicken Wings zur Begrüßung, ...


... gefolgt von einem beschwingt schwingenden Sundownerplatzerl.


Meerblick vom Zimmer ist selbstverständlich, ...


... und überhaupt ist's relativ schön auf Lefkada. Man sollte einfach länger bleiben.


Länger bleiben müssen wir vermutlich auch, denn die letzte Fähre des Jahres am 20. Oktober in den Süden rüber nach Kefalonia wurde soeben gestrichen. So viel zum Thema Insekhüpfen, da wird's im Herbst mithin schon recht schwierig in Griechenland. Na egal, wollten Lefkada morgen eigentlich sowieso noch nicht verlassen. Dazu gibt's hier hoffentlich noch zu viel zu entdecken. Wie's dann weiter geht, wird man sehen müssen. Aber immerhin find ich's ziemlich fair, dass sich die Schifferlfahrer direkt und von selbst bei uns gemeldet haben. Wir wären morgen vermutlich unter Umgehung sämtlicher Experimente direkt an die Südspitze zum Fährhafen gerollt und würden dort einfach nur in den Mond gucken. Jetzt gibt's halt noch mehr Lefkada-Programm, schlecht wird das sicher nicht.
 
20.10. 11:30 Profitis Ilias auf Lefkada, 1080m


Das ionische Frühstück, ...


... geht direkt über in einen ionischen Eintausendhöhenmeteruphill hinauf auf einen von Lefkadas höchsten Gipfeln.


Ionischer Herbstblick nach Süden.


Ionischer Sonnenblick nach Norden.


Ionischer Radarblick nach oben.


Ionischer Bröselblick: Lustige Gegend hier oben in der Nähe der Gipfel.


Gleich oben.


Profitis Ilias erreicht. Glaube es gibt fast hundert Gipfel dieses Namens, auf jeder griechischen Insel einen. Der auf Lefkada ist jedenfalls ausgesprochen aussichtsreich. Und fürs Gipfelpicknick beim stürmischen Wind im kühlen Adriatief...


... lässt uns der Prophet Elias in seine kleine Kirche eintreten. Mahlzeit.


Dann wird noch die Glocke geklingelt, ...


... und wir gehen den Prophetentrail suchen.
 
20.10. 11:15 Profitis-Ilias-Trail bei Eglouvi, 800m


Profitis-Ilias-Trail auf Lefkada: Beginnt direkt am gleichnamigen Gipfel und ist mit ein paar Stravapixeln versehen. Da muss doch was gehen. Geht auch, allerdings zu Beginn ziemlich böse verblockt und eher S4 als Spaß. Später wird's dann geiler, aber esszweiholprig ist das Wegerl doch recht häufig. Purfluffiger Flow ist anhand der wenigen Befahrungen und dem felsigen Gelände auch nicht zu erwarten.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail.


Protifis-Ilias-Trail: Finish im Bergdorf Eglouvi unter der Platane...


... mit griechischen Vitaminen.


Übernachten extrem preiswert, Essen preiswert, die Getränke allerdings tendieren in die andere Richtung. Bei Preisen zwischen 3 und 5E werde ich meinen Cappuccinokonsum wohl ein wenig zurück fahren. Selbst griechischer Kaffee in Espressogröße wovon die Hälfte auch noch aus ungenießbarem Kaffeesatz besteht, kommt kaum unter 2E auf den Tisch. Von Bier brauchen wir gar nicht reden, die Preise liegen meist 50% über(!) Oktoberfest, das ist schon ziemlich Kalimera. Aber egal, der Profitis-Ilias-Trail war geil. Kurz und knackig... aber leistet.
 
20.10. 14:50 Kavalikefta Beach, 0m


Von Eglouvi nochmal schnell dreihundert rauf, dann drüben auf der Westseite schlappe eintausend runter. Teer halt, ist eben so. Trails sind Mangelware, auf Holperpisten haben wir gerade keinen Bock, denn ...


... der Kavalikefta-Beach ruft. Ist einer der bekannteren Strände an der Westküste und im Sommer vermutlich gut gefüllt. Heute sind wir völlig alleine hier unten.


So muss ein Tag auf Lefkada enden, Grüße aus dem ionischen Meer.


Und so muss ein Strand aussehen: Sand ist einfach nur ärgerlich, die Kavalikeftakiesel leisten dagegen alles.


Über einen kurzen Ufertrail erreichen wir später den nächsten Strand weiter nördlich: Kathisma ist dann schon nicht mehr ganz so einsam, eigentlich parkt hier #Vanlifer an #Vanlifer. Ab Oktober ist das wohl offiziell erlaubt auf Lefkada und von der Menge her kein Problem... die zwanzig Autos mit ihren vierzig Insassen kann der Strand gut verkraften. Trotzdem... wer's einsam und idyllisch will: Kavalikefta ist dramatisch viel schöner als Kathisma.
 
21.10. 12:50 Klousouria-Schlucht bei Agios Ilias, 550m


Rauf.


Raufer.


Oben.


Runter.


Runterer.


Rein.


Reiner.


Drin.


Weiter drin.


Klousouria.
 
21.10. 19:00 Vassiliki, 20m


Weiter runter.


Noch weiter runter.


Radweg?


Na gut.


Nicht mehr weiter runter.


Westküste.


Westküstensonnenuntergang.


Vassiliki.
 
22.10. 11:30 Küstenpiste von Porros zum Dessimi-Strand, 200m


Heute nur eine kurze Spaßetappe: Von Vassiliki ein bisserl in die Olivenberge rauf...


... und dann weiter an der Ostküste Lefkadas entlang auf faszinierend fotogener Holperpiste.


Porros-Dessimi-Piste: Lach doch.


Porros-Dessimi-Piste: Bergauf.


Porros-Dessimi-Piste: Gerade.


Porros-Dessimi-Piste: Bergab.
 
22.10. 16:15 Hotel in Nidri, 1m


Fähren fahren schon seit ein paar Tagen keine mehr ab Lefkada, aber hier von Nidri gibt's morgen angeblich das letzte Ausflugsboot des Jahres mit Kaffeestopp auf der nächsten Insel. Das werden wir uns schnappen, ansonsten ist schwimmen angesagt.


Nidri.


Hotel in Nidri.


Gutenabendsingletrack in Nidri.


Entspannte Nidri-Katzen.
 
23.10. 11:30 Katsiki Beach auf der Nidri Star 1, 5m


So muss ein Tag am Meer anfangen.


Und so muss er weiter gehen: Die Nidri Star 1 nimmt uns mit auf eine ihrer letzten Tagestouren in dieser Saison. Erster Stopp nach 90 Minuten ist der bekannte Katsiki-Beach an Lefkadas steiler Westküste, zweiter Stopp dann unserer nächstes Ziel: Fiskardo auf Kefalonia. Passt perfekt.


Servus Lefkada, ...


... und hallo ionisches Meer.


Einmal vorne rum um's Kap Lefkada...


... und am Leuchtturm vorbei zur schroffen Westküste.


Katsiki Beach: Laut irgendner Liste von irgendner wichtigen Meerestouristenzeitschrift(?) ist das hier der sechstschönste Strand der Welt.


Passt schon. War vor allem schön, bevor unser Schifferl mit 80 Mann an Bord hier eingefallen ist

Im Oktober ist Platz für alle.
 
23.10. 14:10 Fiskardo auf Kefalonia, 1m


Mehr spacige Westküstenstrände...


... mit mehr Badepausen.


Dann nimmt die Nidri Star 1 Kurs nach Süden...


... mitten rein zwischen Ithaka links und Kefalonia rechts.


Gegen zwei Uhr Nachmittags erreichen wir schließlich nach dreieinhalb Stunden Spaßboot das kleine Dorf Fiskardo auf Kefalonia. Wir gehen als einzige One-Way-Passagiere von Bord, währen die Nidri Star nach einer Kaffeepause mit den anderen Gästen ihren Rückweg nach Lefkada antritt. Inselhopping erfolgreich abgeschlossen, und es war viel geiler als die winterschlafende Autofähre jemals hätte sein können.


Na dann, neue Insel, neuer Uphill, oder so ähnlich. Ein bisserl fahren wir heute sicher noch irgendwo rauf.
 
23.10. 16:20 Studio Vrionis Panorama über Assos, 360m


Nach dem viereinhalbstündigen Ausflugsbootfährenersatztrip von Lefkada nach Kefalonia haben wir heute Nachmittag nur noch vierhundert Höhenmeter vor uns, hinauf auf den Rücken der neuen Insel. Das ist kein Problem für Kettles Akku im Team-Cycling, wenn beide noch ein bisserl mit reintreten. Geht schon recht flott den Berg rauf auf diese Art.


Studio Vrionis, mit Panoramapool hoch über dem ionischen Sonnenuntergangsmeer. 38 Euro fürs Doppelzimmer, Griechenland off-season ist einfach genial.


Kali nichta. Morgen Trail?
 
24.10. 10:45 Ruinentrail bei Assos, 100m


Von unserem Hotel am Berg führt laut Karte eine kleine Teerstraße 400 Tiefenmeter hinunter zum Meer ins Fischerdorf Assos.


Von Teer ist zwar weit und breit nix zu sehen, aber das Fischerdorf finden wir trotzdem. Ein bisserl holpern schadet ja auch nicht.


Assos: Weder verwandt noch verschwägert mit den Schweizer Radlklamotten. Schade, könnte langsam aber sicher ein neues Shirt brauchen. Na egal, Assos macht ja eh nix aus Merino... die bringen's nicht.


Assos auf Kefalonia dagegen bringt's durchaus. Es gibt eine alte Festung auf einer Halbinsel vor dem Ort, ...


... da klettern wir mal rauf, ...


... fahren darin herum...


... und auf der anderen Seite...


... wieder raus...


... in Richtung Meer.


Assos Klippentrail.


Assos Klippentrail.


Assos Klippentrail.


Assos Klippentrail.


Assos Klippentrail-Ergebnis: Irgendwo bei ner Rechtskurve pass ich nicht richtig auf und schrapel mein Schaltwerk an nem bösen Felsen vorbei. Ich merk zunächst gar nix, aber Kettle sieht beim hinterherfahren einen goldenen Ring am Boden liegen. Der ist dann wohl von mir, obwohl ich erst mal gar nicht weiß, woher.


Dachte bisher, dass die SRAM-Eagle-Schaltwerkschraube einteilig wäre. Ist sie vermutlich auch, bis man damit zu hart an nem Felsen entlangschrammt. Jetzt präsentiert sie sich eher so ein bisserl zweiteilig und hält nicht mehr gescheit. Lustig... man macht immer mal wieder neue Sachen kaputt, die so nicht unbedingt zu erwarten sind. Jedenfalls hälts so nimmer gescheit, ...


... aber der Bikepacker mit Carbonrahmen hat ja immer ein bisserl Epoxykleber für alle Fälle dabei. Mit Uhu Endfest 300 flicken ich sonst die Risse in meinem Rahmen, jetzt halt die Schaltwerkschraube. Einfach dick einkleistern und trocknen lassen, das wird schon irgendwie halten.


Assos leistet trotzdem.
 
24.10. 15:30 Myrtos Beach, 0m


Weiter an der unerwartet schönen und erwartet leeren Steilküstenstraße im Westen von Kefalonia...


... im Dauergrinsemodus...


... zu neuen Traumstränden der Weltbestenliste: Myrtos Beach ist auch so einer, die zweihundert Höhenmeter sind gut investiert.


Es gibt feinen Kies statt Sand, noch feinere Schwimmhöhlen statt Sonnengebrutzel...


... und eine zweite Schicht Epoxy auf meiner Schraube. Hab noch ein bisserl Zwirn mit eingefädelt, hauptsächlich damit ich das Ringlein nicht verliere, wenn der Kleber nicht hält. Aber bisher pappts prima.
 
24.10. 19:00 Hotel in Argostoli, 2m


Ein Hindernis? Nicht für Radler. Wenn überhaupt ist das Mäuerchen sehr willkommen, ...


... denn danach haben wir die Straße völlig für uns alleine.


Die Sonne steht schon tief, ...


... als wir über eine lange Fußgängerbrücke in die Inselhauptstadt Argostoli einrollen. Nur kurz ein Picknick einkaufen, ...


... und direkt weiter zum Leuchtturm..


Prost, geiler Tag.


Und die Unterkunft passt auch, wie immer.
 
25.10. 14:20 Mount Ainos im Ainos-Nationalpark, 1628m


Die nähere Umgebung der Inselhauptstadt Argostoli ist jetzt nicht unbedingt mit großer Schönheit gesegnet. Sind aber eigentlich auch die ersten größeren Sauhaufen, die wir auf den ionischen Inseln zu Gesicht bekommen. Insofern alles in Butter bei den Griechen.


Und sobald man die dichter bewohnten Gebiete irgendwo in Richtung Berge verlässt, ist die Panoramawelt sowieso wieder in Ordnung.


Aufi auf'n Berg, und zwar auf den höchsten Gipfel von Kefalonia und gleichzeitig von allen ionischen Inseln: Heute wartet der Mount Ainos, mit 1628 steilen Metern direkt über dem Meer ein ziemlicher Brocken.


Akku noch halbwegs gefüllt? Dann darf gegrinst werden.


Ainos-Natiinalpark erreicht, schon ist's vorbei mit dem Grinsen. Das Schutzgebiet besteht komplett aus Wald, wer will denn sowas?! Klar ist Wald für Griechenland was besonders, und für die Inseln sowieso. Schon vor zweieinhalbtausend Jahren haben Odysseus und Herakles und Konsorten beinahe sämtliche Bäume des Landes dem Schiffsbau geopfert, da ist nicht mehr viel übrig geblieben.


Und das was übrig ist, bedeckt die oberen fünfhundert Höhenmeter vom Mount Ainos und verhindert zuverlässig jedes Panorama. Außerdem wird wohl gerade Unterholz im großen Stiel entfernt und am Straßenrand abgelegt, eigentlich ist der Nationalpark auch geschlossen. Wir dürfen trotzdem durch, da sind die Griechen nicht so. Aber Wald ist doof.


Erst ganz oben am Gipfel kann man endlich wieder runtergucken. Mount Ainos erreicht, war irgendwie ein ziemlich langer Uphillschlauch.


Was füttert ein Griechenlanddurchquerer am Gipfel? Natürlich Tsatsiki, das ist Ehrensache.


Kettle genießt die Aussicht am höchsten Punkt der ionischen Inseln...


... und blickt rüber bis zum Peloponnes. Der Profitis Ilias dort drüben im Taygetos-Gebirge ist nochmal achthundert Meter höher.


Kein Gipfel ohne Powernap.


Kein Gipfel ohne Grinseselfie. Grüße von ganz oben.
 
25.10. 16:15 In der Waldhölle beim Mount Ainos, 1400m


Hundert runterpisteln von der Gipfelbank, dann wieder hundert raufschieben, um einen fragwürdigen Trail ohne ein einziges Stravapixel und eine einzige Einschätzung des geneigten Publikums zu erreichen: Wir probieren's ein bisserl, aber schon der Weg nach oben ist komplett verwahrlost und ziemlich kaputt. Ist nicht zu erwarten, dass sich das auf den nächsten Kilometern ändern könnte. Warum auch... Griechen wandern nicht.


Also zurück und Plan B: Gemütliche Abfahrt auf leichter Forststraße... oder so ähnlich. Leider sieht's dort schon nach ein paar Meter ziemlich gruselig aus, die Piste wurde augenscheinlich unter Unmengen von Holz begraben. Die Waldarbeiten auf dem Straßenuphill setzen sich leider auch in die andere Richtung fort. Aber auf der Teerstraße war der Mist nur an den Seiten aufgeschichtet, in der Mitte war Platz genug für Autos.


Anfangs ist zumeist noch ein bisserl Platz auf der linken Seite und wir können die Piste als "unfreiwilligen Singletrack" halbwegs gemütlich bergab rollen. Wie fast immer halt... man fährt und fährt... es wird nur langsam immer übler... und irgendwann ist's dann zu spät fürs umdrehen.


Schon bald wird der Streifen immer schmaler und alle paar Sekunden wollen dir böse Äste in die Waden beißen oder sich durch deine Speichen bohren oder dich ins Auge pieksen und dich vom Bike den Hang runter werfen.


Irgendwann ist dann schließlich kaum mehr ein Durchkommen. Der komplette Weg zwischen Felswand und Abgrund ist mit Totholz zugeschissen und wir zerren die Bikes auf mühsamste Art und Weise Meter um Meter voran. Scheinbar ist im Ainos-Nationalpark gerade Großreinemachen und man hat sämtliches Unterholz aus dem gesamten Wald auf die Piste gekippt... über viele Kilometer! Die spinnen, die Griechen. Oder vielleicht auch nicht? Hatte sicher seinen Grund, dass unten die Schranke zu war und ein Schild die Schließung des Nationalparks bis in den November wegen Forstarbeiten bekannt gab. Aber wer rechnet denn bei Forstarbeiten mit einer kompletten Pistenzerstörung im gesamten Park?! Sowas ist bei uns doch immer maximal ein paar hundert Meter. Offensichtlich macht man in Griechenland lieber gleich Nägel mit Köpfen, herzlichen Dank. Wir sind schon seit ner Stunde am rumwürgen und schaffen damit doch kaum einen Kilometer. Wenn das hier bis zum Ende des Nationalparks so weiter geht, sind wir um Mitternacht immer noch unterwegs. DANKE, WALD! WALD IST EINFACH DAS ALLERLETZTE!!
 
25.10. 18:30 Porros, 1m


Nach einer halben Ewigkeit Totholzgewürge auf zugeschütteter Knüppelpiste haben die Zeugen die griechischen Fahrradgötter endlich ein wenig Gnade: Sämtliche Mistbäume sind hier bereits abgeholt und der Rest fein säuberlich zu bodenbedeckenden Hackschnitzeln verarbeitet. Danke!


So vergeht der Rest des bescheuerten Ainos-Nationalparks wenigstens fahrenderweise im Sattel statt zerrenderweise daneben. Besser ist das.


Und außerhalb des Parks gibt's sowieso keine Probleme mehr. Die Abfahrt löst sich in freundliches, baumloses, panoramageiles Wohlgefallen auf, so wie man's von den griechischen Inseln auch erwarten kann.


Nach insgesamt zweitausend Höhenmetern mit einigem Kampf und Krampf erreichen wir ein wenig abgeschlafft, aber immerhin noch vor Einbruch der Dunkelheit die Ostküste Kefalonias.


In Porros gibt's leckere und hart verdiente Griechenkalorien...


... und vor allem ein Schifferl, das uns morgen früh hinüber auf den Peloponnes bringen wird. Mahlzeit und gute Nacht von der zweiten und vermutlich bereits letzten Insel des Ostix.
 
26.10. 10:45 Fähre nach Kyllini auf dem Peloponnes, 10m


Schluss mit Insel: Heute verlassen wir Kefalonia...


... und schippern mit Levante Ferries...


... hinüber nach Kyllini im aüßersten Westen des Peloponnes.


Hier ist nix besonders geboten, außer viel flachem Land in allen Richtungen. Planungsfehler?! Na immerhin halbwegs
offroadig.
 
26.10. 14:20 Sandstrand bei Kouroutas, 0m


Flach ist er zwar, der westliche Peloponnes. Aber immerhin radeln wir über recht schöne Dünenpisten...


... an Traumstränden vorbei...


... und gern auch direkt auf Traumstränden drauf.


Der viele Kilometer lange Sandstrand bei Kouroutas hat zwar keine Stravapixel, aber probieren geht über studieren, erst recht wo gerade Ebbe ist. Viel macht das zwar nicht aus an der Adria, ...


... aber der schmale Streifen direkt an der Wasserlinie fährt sich für mich prima. Kettle hält mit der ganzen Elektrik lieber etwa mehr Abstand vom Salzwasser, aber mit ein paar hundert Extrawatt kann man auch problemlos durch den weicheren Sand weiter oben pflügen.


Eine Flussquerung ist auch dabei, allerdings ist das Ding kaum mehr als ein besseres Rinnsal und mit einem Hupfer erledigt.


Zwar keine Berge in Sicht, aber mit dem elendslangen Beach bekommt der erste Tag auf dem Peloponnes doch noch einen kleinen Spaßfaktor mit. Immerhin sind wir dort unterwegs, wo weder Autofahrer noch Straßenradler entlang fahren dürften oder könnten. So sind die Mountainbikes heute wenigstens nicht komplett sinnlos.
 
26.10. 17:00 Olivenvilla in Leventochori, 40m


Bikepackingabenteuerzeltplatz für heute? Eine Olivenvilla auf einem kleinen Hügel...


... mit Adriablicken rüber nach Kefalonia...


... und privatem Sunsetbeach. Geht auch ohne Insel.
 
27.10. 14:00 Antikes Olympia, 50m


Die langen Sandstrände etwas weiter südlich beim Ort Kavouri sind heute irgendwie ziemlich abgeranzt. Es liegt haufenweise Müll auf den Straßen, die Gebäude sind baufällig, Banden streunender Hunde machen die Straßen unsicher, niemand scheint sich hier fürs Meer zu interessieren. Egal, wir biegen sowieso bald ins Landesinnere ab...


... und besuchen einen Haufen Steineumel...


... mit knackigen Hintern.


Olympia.


Olympia.


Olympia.


Olympia.


Olympia-Stadionrunde.


Grüße aus Olympia... Kultur statt Trails... aber hier gibt's sowieso nix zum Mountainbiken. Olympia fühlt sich trotzdem irgendwie cool an.

 
28.10. 17:00 Hotel Electra in Isaris, 800m


Nochmal runter.


Nochmal rauf.


Fast zweieinhalbtausend Höhenmeter? Reicht auch.



Essen und schlafen. Was anderes kann man in dem Minizwergdorf Isaris irgendwo in der peloponnensischen Bergpampa auch gar nicht machen. Wir haben sowieso Glück, dass wir von unsere Gastgeberin bekocht werden... sonst gibt's hier nix am Ohi-Day... nur Hunger.
 
29.10. 08:35 In der Olivenschlucht von Isaris, 200m


Morgensonnentrailhunting auf der Abfahrt von Isaris nach Khrani und weiter in die Ebene von Kalamata...


... mit Blick auf die hohen Horizontberge des Peloponnes.


Die griechische Kartenlage ist mal wieder semi-optimal. Sollen wir dreihundert Tiefenmeter investieren, auf die Gefahr hinten, unten in der Schlucht zu verratzen und alles wieder hochstrampeln zu müssen? Durchgängig ist jedenfalls weder Weg noch Piste und Stravapixel glänzen wie im gesamten Land mit vollständiger Abwesenheit.


Auf Satellitenkarten sieht's allerdings so aus, als ob man über den Fluss schon irgendwie drüber kommen könnte.


Plan B wäre eine stillgelegte Bahnlinie, die fährt sich allerdings gewaltig bescheiden. Vermutlich endet sie sowieso bald irgendwo im Gestrüpp oder an nem eingestürzten Tunnel.


Wir probieren also die Schlucht mit der möglichen Furt...


... und stürzen uns als mutige Erstbefahrer ins extreme peloponnensischen Abenteuer. Hier backt man halt kleinere Trailbrötchen. Brücke oder nicht? Gestrüpp oder nicht? Das sind meistens die griechischen Fragen.


Eine Brücke hat's unten dann zwar keine, aber das Rinnsal ist schlussendlich kein Problem...


... und drüben raus finden wir nach einiger Sucherei zunächst auch eine ziemliche gelungene Fortsetzung.


Griechentrail.


Griechentrail.


Griechentrail.


Griechentrail. Aber alles in allem kommen wir ganz gut durch, die Schlucht bei Khrani darf man durchaus als Erfolg werden, zumindest für griechische Verhältnisse.

Griechentrail.
 
29.10. 11:30 Antikes Messene, 200m


Das antike Messene...


... steht da wie eine Eins.


Hier hat man endlich mal den archäologischen Mut, Sachen wieder aufzustellen und fehlende Teile zu ersetzen.


Mag vielleicht nicht genau so "akkurat" und "original" sein, wie die sonst üblichen griechischen Trümmerfelder. Aber zwischen den Säulen rumwandern und auch dabei wir ein alter Grieche fühlen ist einfach viel geiler, als nur dreitausend verstreut liegende Steinbrocken anzustarren. Messene leistet.
 
29.10. 16:00 Kalamata, 2m


Alte Steine von Messene gucken...


... und dabei "Briam" futtern.


Dann gemütlich bergab rollen...


... und in Kalamata...


... ankommen. Städte mag ich nicht, aber wir müssen wegen der Bikeshop-Siestas sowieso bis heute Abend hierbleiben. Kettle braucht neue Schlappen und die gibt's erst, wenn's dunkel ist.
 
30.10. 14:20 Viros-Schlucht Singletrack, 360m


Nach der Ridomo-Schlucht queren wir "oben rüber"...


... zum nächsten Canyon: Viros. Kaum weniger beeindruckend...


... und an seinen Abhängen weiter untern angeblich mit ein paar Wanderwegen ausgestattet. Ob man da fahren kann oder auch nur schiebenderweise durchkommt, stellt sich wie üblich immer erst raus, wenn man schon einige Tiefenmeter investiert hat.


Viros-Trail: Läuft. Und ist gar nicht mal komplett zugewachsen... nur stellenweise ein bisserl arg holprig.


Viros-Trail: Panorama? Ein Traum.


Viros-Trail: Kettle? Grinst.


Viros-Trail: Zorro? Grinst ebenfalls. Gelungene Trailexperimente ohne Stravapixel muss man feiern, sowas gibt's nicht mehr so häufig in der Mountainbikewelt. Vielleicht war's ja sogar eine Erstbefahrung?! Wie auch immer, Esszweieinhalb, aber von euch kommt sowieso nie irgendwer hier runter... der Weg ist einfach zu weit.
 
30.10. 17:30 Kardamyli, 1m


Nach dem Trail kommen wir im kleinen Ort Kardamyli zurück ans Meer. Angenehm entspannt, kaum Menschen, vielleicht ein bis drei #Vanlifer, ein paar offene Tavernen, leere Strände, Schnorchelklippen, warmes Wasser.


So muss ein Trail in Griechenland aufhören.


Und später gerne auch so.


Guten Abend aus Griechenland.
 
31.10. 11:00 Kardamyli-Trail, 400m


Kettle macht heute einen auf entspannten Urlaub(??!), also schnappe ich mir das E-Bike und probier nochmal was auf der anderen Seite der Viros-Schlucht.


Kardamyli-Trail: Fängt stachelig an...


... und flowed dann meistens recht fluffig dahin.


Kardamyli-Trail: Bäume? Keine. Panorama? Ist gekauft.


Kardamyli-Trail: Typisches altes Griechenpflaster, wahrscheinlich noch von Odysseus höchst persönlich gebaut. Haut dir nach ner Weile die Plomben raus. Aber wie gesagt, hier ist man froh, wenn ein Wegerl überhaupt irgendwie halbwegs fahrbar ist.


Kardamyli-Trail: Agia Sophia, ein besonders hübsches Exemplar. Ansonsten stehen kleine Kircherl und Minikapellen hier an allen Ecken und in allen Kurven, auch auf den unmöglichsten Holpertrails.


Mehr Kardamyli-Trail.


Noch mehr Kardamyli-Trail.


Kardamyli-Trail-Finish, direkt in...


Kardamyli: Wer hätte es gedacht?! Anyway, das Experimentalwegerl heute war nochmal deutlich cooler als gestern und ungefähr fünf Mal so lang. Daumen hoch für Kardamyli!


Nachmittags ist mehr Strandurlaub.


Abends ist mehr Sonnenuntergang. Man kann ihm einfach nicht entkommen, an der Westküste des Mani-Fingers. Tolle Gegend, wir bleiben noch ein bisserl.
 
01.11. 13:00 Katafygi Höhle Drakos-Selinitsa bei Agios Nikolaos, 10m


Die Griechen sind nicht so die großen Frühstücker. Wenn's lecker werden soll, muss man schon selbst Hand anlegen. Na gut, Omelettes machen sie tolle, das stimmt. Aber egal, die Granatäpfel wurden uns von unserer Nachbarin in Kardamyli geschenkt und gleich im Müsli verfeatured.


Dann verlassen wir Kardamyli nach zwei Nächten...


... und verfolgen die Mani-Westküste auf halber Höhe weiter nach Süden. Gibt auch eine Uferhauptstraße, aber da ist selbst im November in der Umgebung von Kalamata noch einiges los.


Also lieber ein paar Höhenmeter investieren und dafür seine Ruhe haben.


Zwischen den Orten Stoupa und Agios Nikolaos reibt sich der verwunderte Griechenlandberadler dann die Augen: Es gibt hier tatsächlich einen ausgebauten Radweg mitten am Ufer, einige Kilometer lang. Und der endet auch nicht irgendwo in der Pampa sondern verbindet tatsächlich zwei Orte miteinander. Sachen gibt's.


Agios Nikolaos: Ein griechiches Küstendorf wie aus dem Bilderbuch. Kleiner Hafen, drei Tavernen, eine Hafenkneipe, eine Strandbar, ...


... und ein paar Kilometer weiter dann der etwas abenteuerliche Zustieg...


... zum Katafygi-Drakos-Selinitsa-Höhlensystem.


Dunkle Löcher? Da muss ich rein. Kettle hat gekniffen, die steht da nicht so drauf. Jetzt muss ich mich alleine durch die kilometerlange Unterwelt wursteln. Mit von der Partie sind immerhin zwei Stirnlampen und ein Handy, damit sollte ich auch wieder raus finden.


Katafygi-Drakos-Selinitsa.


Katafygi-Drakos-Selinitsa.


Katafygi-Drakos-Selinitsa.


Katafygi-Drakos-Selinitsa.


Katafygi-Drakos-Selinitsa.


Katafygi-Drakos-Selinitsa: Erstaunlich genial, für eine offene Höhle. Man könnte wohl einige Stunden weit in den Berg rein, um dann ultrakompliziert als Höhlentaucher an einer anderen Stelle wieder zum Meer zurück zu finden. Oder man dreht einfach beizeiten um, wenn der Gruselfaktor zu groß und die Erinnerung an den richtigen Rückweg zu schwammig wird. Ich bin wahracheinlich kaum dreihundert Meter drin, aber das reicht! Tolles Ding: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Drakos-Selinitsa-System
 
01.11. 16:00 Trailexperimente bei Milias und Pirgos, 500m


Beachbar bei Agios Nikolaos.


Da kann man schon mal abhängen. Zumindest kurz, ...


... denn alternativ könnte man auch nochmal die Berge hochstromern...


... und sich bei irgendeinem halbverlassenen Dorf am Ende der Straße...


... mit einem weiteren Trailexperiment vergnügen. Oder man lässt es bleiben, denn weder der Zustand des Schildes, ...


... noch der Zustand des Wegs daneben geben irgendeinen Anlass zur Hoffnung.


Na macht nix, war ne schöne Straßenrunde obenrum. Und ich musste es ja nicht selber treten.


Und in der zweiten Hälfte der Abfahrt geht dann doch noch was. Der Nachmittag ist gerettet...


... und der Abend leistet sowieso.


Griechische Idylle.


Darauf ein Mythos.
 
02.11. 12:15 Schrottiger Trail bei Trachila, 400m


Neuer Tag, nächster Uphill. Bald hab ich alle Nebenstraßen durch zwischen Kalamata, Kalamyli, Stoupa und Agios Nikolaos.


Schön sind sie alle.


Wir probieren einen neuen Trail zwischen den Dörfern Platane und Trachilo. Der ist aber bereits kurz nach dem Einstieg ziemlich verstrüppt und verwurstet, Kettle sucht sich eine angenehmere Alternative. War die richtige Entscheidung.


Ich kämpfe mich durch, obwohl man manchmal von einem Weg im eigentlichen Sinne nicht mehr viel sieht.


Querfeldein ins Gemüse?


Weg ist wieder da und führt zwischen zwei Steinmauern ziemlich brachial holprig bergab.Man kommt schon durch, ...


... aber leider meistens schiebenderweise. Die Steinmauern sind böse hinderlich, wenn die Hälfte der Steine auf dem Trail rumliegt. Räumt hier auch niemand mehr weg, manche Routen sind einfach komplett verwahrlost und augenscheinlich aufgegeben.


Was soll's... von den fünfhundert schiebe ich wenigstens die Hälfte runter, der Rest geht mit Hängen und Würgen. Fazit zum Trachila-Trail? Typisch griechisch, also kaum empfehlenswert.


Die einsame Uferstraße zurück nach Agios Nikolaos ist dagegen der wahre Genuss.


Bikemodus aus, Urlaubsmodus an.
 
02.11. 16:30 Calme Suites in Agios Nikolaos, 3m


Nachmittags sind die blutigen Kratzer versorgt und ich fahr nochmal den Berg rauf. Hab tatsächlich noch einen Trail mit einem einzigen Stravapixel gefunden, das heißt hier soviel wie Megaflow.


Perfekt aufgeräumte und nur semi-holprige Griechenkurven, den ganzen Hang runter bis zum Meer. Der Tag ist gerettet...


... und der Abend kann beginnen.


Nach zwei Tagen in Kardamyli sind wir jetzt auch schon die zweite Nacht in Agios Nikolaos, 70E die Nacht für ein luxuriöses Warmduscherappartement mit allem, inklusive Haustier. Irgendwo bleiben ist sonst nicht so meins, aber diese Ecke auf der Mani südlich von Kalamata gefällt uns ausgesprochen gut. Hat Ende Oktober definitiv alternativ angehauchte Dauerurlaubervibes. Die wenigen Leute in den Tavernen sind alle entspannt drauf, die Anzahl der Katzen übersteigt die Anzahl der Menschen deutlich. Da kann man schon mal ne Extranacht einschieben. Aber morgen geht's weiter... mit richtigen Bergen!
 
03.11. 12:20 Namenloser Pass im Taygetos-Gebirge, 1600m


Wir verlassen unser Urlaubsdomizil in Agios Nikolaos...


... und beginnen...


... einen extralangen aber nichtsdestowenigertrotz und überhaupt wunderschönen Uphill...


... hinauf ins Taygetos-Massiv. Hier stehen die höchsten Berge des Peloponnes und unser Plan für heute wird am Ende deutlich über zweitausend Höhenmeter davon verspachtelt haben. Solche Etappen sind mit 400 Wattstunden an einem Light-eMTB schon eine mit Vorsicht zu genießende Ansage, da ist heftiger Sparmodus angesagt.


1600 Meter über dem Meer erreichen wir einen ersten namenlosen Pass auf unserer einsamen Taygetos-Piste, da steht in jedem Fall ein ausgiebiger Powernap auf dem Programm. Das Panorama reicht über den gesamten bergigen Süden des schmalen Mani-Fingers, links und rechts bis zum Meer runter. Schön ist's in jedem Fall hier oben, schön anstrengend war's außerdem. Der komplizierte Teil des Tags fängt eigentlich hier erst richtig an, aber immerhin ist der größte Teil der Höhenmeter schon gefrühstückt.
 
03.11. 17:00 Sophias Taygetos Hütte, 1500m


Vom höchsten Punkt geht's runter und wieder rauf üver Taygetos-Pisten und Taygetos-Karrenwege...


... bis zu einem Taygetos-Kircherl in der Nähe der Kalamata-Mountain-Hut. Genau wie die Taygetos-Hütte ein paar Kilometer weiter hat das zwar irgendwas mit dem griechischen Alpenverein zu tun, aber bewirtschaftet ist da eher nix. Man kann vermutlich ne Woche vorher irgendwo in Athen einen Schlüssel abholen und das ganze Ding reservieren, für off-season-Durchreisende funktioniert das natürlich nicht. Wir haben allerdings in der Nähe eine Privatunterkunft am Berg auf AirBnb gefunden, die wird heute nich angesteuert. Wollen heute Nacht möglichst oben bleiben, um morgen dann den hôchsten Gipfel des Gebirges in Angriff zu nehmen.


Davor stehen allerdings noch ein paar alternativlose Kilometer auf dem E4-Weiterwanderweg um den Berg herum, hundert rauf und vierhundert runter so.


Der Uphill ist dabei schiebenderweise, auf ziemlich miserabel zugewachsenem Trail. Falls die Abfahrt drüben nicht besser wird,.bekommen wir heute ein Problem mit der Finsternis. Runterwärts fängts auch ziemlich gruselig an, ...


... dich bald schon löst sich der Singletrack in fluffiges Wohlgefallen auf. Schwein gehabt, die Bikes drei weitere Kilometer durchs Gestrüpp zerren wäre unangenehm geworden.


So dagegen erreichen wir nach 2200 Höhenmetern pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt ein unscheinbares Hütterl, völlig versteckt hinter vielen herbstlichen Walnussbäumen, irgendwo oben am Berg. Kettles Akku hat vor zehn Minuten trotz Sparmodus (eco minus 20%) die Grätsche gemacht, die letzten steilen Fünfzig waren eher von der harten Sorte. Aber egal, wir sind da...


... und werden auch schon von unserer Gastgeberin erwartet. Sophia ist aus dem Tal hochgefahren, erklärt uns die Hütte, drückt uns Abendessen und Frühstück in die Hand, verschwindet dann wieder...


... und lässt uns einfach machen. Nettes Hütterl haben wir da erwischt, ...


... und bald schon brennt ein gemütliches Feuer. Ziemlich geniales Kontrastprogramm zu den luxuriösen Appartements der letzten Tage, gefällt absolut!


Alles passt... bis auf den Strom. Ein altes Solarpanel auf dem Dach und zwei noch ältere Autobatterien, heute nach Anwesenheit einer Zwölfergruppe(?!) komplett entleert: Nicht genug, abends auch nur ein Handy aufzuladen, geschweige denn ein e-Bike. Egal, das ist ein Problem für den nächsten Tag. Vielleicht klappt's ja mit der Morgensonne.
 
04.11. 10:40 Profitis Ilias Taygetos, 2404m


Akkus leer, Kettle happy. Braucht ihr eBike heute Vormittag auch erst mal nicht, ...


... denn die eintausend Höhenmeter hinauf zum höchsten Gipfel des Peloponnes sind eher ein Fußmarsch. Ich nehme mein Bike zwar erst mal ein bisserl schiebenderweise mit. Will mal sehen, was so gehen könnte. Nach nur dreihundert Höhenmetern wird das Wegerl allerdings zum auch bergab völlig unfahrbaren Felsriegel mit Bröslgrobschotterkraxelei. Hab keine Ahnung wie's weiter oben aussieht, Radlberichte konnte ich nicht finden, Stravapixel hat's sowieso nicht. Also wird das Bike hier unten geparkt...


... und wir gehen beide zu Fuß weiter.


Aufi auf'n Berg, ...


... und zwar bei bewölktem, windigem, kühlen Wetter. Haben uns den einzigen nicht strahlend blauen Tag der letzten und nächsten Zeit für den Gipfel ausgesucht. Depperten Timing, aber die einzige Unterkunft am Berg war halt nur gestern frei.


Weiter oben wird der Weg dann erstaunlicherweise wieder besser, ist eher ungewohnt für Griechenland. Man hätte sein Bike also wohl durchaus mit rauf schleppen und bis auf 300 unfahrbar ärgerliche Tiefenmeter in der Mitte mit S3+- wieder runter hoppeln können. Was soll's, konnte vorher nix finden drüber und bin eh kein Bikebergsteiger. Den selben Weg hochschleppen und runterfahren ist so oder so ziemlich Banane. Den selben Weg hoch und wieder runter laufen ist allerdings noch viel gewaltigere Banane. Aber wenn sich's um den höchste Berg weit und breit dreht, macht man's halt einfach.


Profitis Ilias Taygetos: Tiefblicke in die Ebene von Sparta.


Profitis Ilias Taygetos: Hochblicke zum Gipfel.


Die letzten Meter sind dann nochmal ziemlich steil und böse schottrig, ...


... bis wir endlich auf dem Profitis Ilias vom Taygetos-Massiv stehen. 2404 Meter über dem Meer, höher wird's nicht auf dem Peloponnes. Eingekreist von Wolken, dick eingepackt, ohne Bikes, verweht vom Wind, aber immerhin in die Sonne grinsend. Kann man so stehen lassen, für November ist das kein schlechter Gipfel.
 
04.11. 14:30 E4-Trail vom Taygetos Refuge zu den Manganiari Springs, 2000m


Alles wieder runter... zu Fuß :-/. Saublöd, aber ist eben so als Wanderer.


An Sophias Walnußhütte hüpfen wir dann wieder auf die Bikes. Die heute etwas verwölkte Vormittagssonne hat immerhin ausgereicht, um Kettles Akku mit 30% zu füllen. Das reicht für's Nachmittagsprogramm, ...


... denn der einzige wirkliche Flowtrail des Peloponnes startet nur hundert Meter höher.


Der Weitwanderweg E4 führt hier als fluffig flowiges Waldwegerl stattliche fünfhundert Tiefenmeter den Taygetos hinunter, ...


... und macht nach dem vielen Geholper der letzten Tage einfach nur Laune. Panorama ist halt mau hier unten drin im Wald, aber was soll's. Nur so als Abwechslung nehm ich heute ausnahmsweise auch mal ein paar Bäume mit. Gibt's ja zum Glück nicht mehr so besonders viele in Griechenland.


Taygetosflowtrail.


Taygetosflowtrail.


Taygetosflowunterkunft: Ilaeira Mountain Resort...


... als Kontrastprogramm zum gestrigen Berghütterl.


Nehmen wir auch, Kontraste sind immer gut.
 
05.11. 13:30 Mystras Canyontrail, 500m


Auf herbstlichen Pisten queren wir heute ein bisserl halbhoch am Taygetos entlang.


Aussicht? Prima.


Bergdörfer? Idyllisch.


Schluchten? Vorhanden.


Eine davon ist besonders genial, nämlich der schmale Felsencanyon oberhalb des Ortes Mystras am Nordende des Bergmassivs. Und wie der Zufall so spielt, ...


... führt da ein Wegerl mittendurch. Keine Stravapixel und kein gar nix, ...


... dafür aber die Expertise eines komischen Zweifingerbremsmountainbikers aus dem Jahr 2009: https://www.mtb-news.de/forum/t/heraklix-von-kreta-zum-gardasee.396385/post-5950168


Das uralte Betonwegerl fährt sich kinderwagenmäßig prima, nur der Abgrund links stört ein bisserl. Das manchmal vorhandene Geländer ist eher griechisch angehaucht und wenig vertrauenerweckend.


In der unteren Hälfte verschwindet der Beton...


... und macht ein paar Esszweieinhalbserpentinen Platz. Die Optik ist dabei einfach bestechend.


Kurz vor Ende noch ein Höhlenkircherl mitten in der Felswand? Sind schon cool drauf, die Griechenchristen. So spacige Platzerl sucht sich sonst niemand aus.


Nix passiert? Niemand auf der Abfahrt in die Schlucht gestürzt? Dann dürfen wir einmal doppelklingeln. Fazit zum Mystras-Canyon? Muss man gefahren sein, wenn man schon mal hier unten ist.
 
05.11. 15:00 Antikes Mystras, 600m


Im heutigen Mystras halten wir uns nicht lange auf, sondern rollen gleich durch...


... in die Ruinen der antiken Siedlung. Schon vor mehr als dreitausend Jahren hat man hier damals als Byzantiner gewohnt. Die aktuellen kaputten und teilweise wieder aufgebauten Steinderl stammen allerdings eher aus dem 12. bis 15. Jahrhundert.


Mystras: Palast.


Mystras: Krabbelkettle.


Mystras: Kircherl von aussen.


Mystras: Kircherl von innen.


Mystras: Alt.


Mystras: Neu. Im grünen Tal liegt die Stadt Sparta, ...


... und da fahren wir jetzt hin.
 
06.11. 15:15 Monemvasia, 5m


Heute verlassen wir Sparta und das Taygetos-Massiv und den Mani-Finger des Peloponnes...


... und strampeln eine Hundertkilometeretappe...


... mit erstaunlich vielen Hügeln durch erstaunlich einsame Landschaft nach Osten.


Die Dörfer unterwegs sind klein, die Kirchen dafür um so bunter.


Olivenbäume unterwegs? Mindestens ein paar Millionen. Eigentlich gibt's überhaupt keine anderen Pflanzen.


Nach vier Tagen und drei Nächten zurück am Meer, wurde auch langsam Zeit.


Der Monemvasia-Felsen an der peloponnensischen Ostküste ist mit einer kleinen Brücke mit dem Land verbunden.


Auf dem Felsen das uralte Monemvasia: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Monemvasia


Ab durch die Stadtmauer...


... und erst mal gepflegt mittendurch holpern. Gibt allerdings unseren ersten "griechischen Anschiss" (= freundliche Erinnerung), denn radeln ist hier trotz gähnender Leere nicht erlaubt.


Ein Eis bekommen wir trotzdem, ...


... und schiebenderweise ist der Ort auch sehr sehenswert.


Monemvasia.
 
07.11. 12:30 Simos Beach auf Elafoniso, 0m


Gutenmorgen...


... aus Monemvasia.


Weiter geht's nach Süden...


... zu einer alten Seelenverkäuferfähre..


Bad hair day? Nächstes mal Dreiwettertaft.


Elafonisos: Dritte ionische Insel des Ostix. Absurd klein, aber am Meer sehr hübsch.


Elafonisos: Felsenspielereien.


Elafonisos: Sandspielereien.


Elafonisos: Bergspielereien.


Elafonisos: Fliegen über Simos Beach.


Elafonisos: Sand- und Salzradeln? Knirscht ein bisserl.


Elafonisos: Sand im Getriebe?


Ich wollte zuerst gar nicht nach Elafonisos. Die Insel ist winzig und hat nur eine einzige Straße drumrum. Die ist in ner halben Stunde abgeradelt.


Aber die Strandstrampelei...


... und die vielen verschiedenen Blau- und Grüntöne des ionischen Meers sind einfach schick. Das Zwerginselchen sollte man schon mitnehmen, wenn man in der Gegend ist.
 
08.11. 11:11 Petrified Forest Bay bei Agios Nikolaos, 1m


Heute fahr ich mal einen kleinen Kringel um den Ort Neapoli rum. Erst mal sechshundert Geteerte rauf auf einen namen- und eher sinnlosen Pass, ...


... dann beim Bergdorf Agios Nikolaos karrenwegig wieder runter...


... und bis zum südlichsten Ende der Straße beim versteinerten Wald: https://www.agiosnikolaosgeopark.gr/en/


Lustige ehemalige Bäume und jetzige Steine stehen da am farbigen Klippenstrand. Aber warum? Sind die Bäume damals direkt am Meer gewachsen? Oder war das Meer früher vielleicht tiefer unten?


So oder so, versteinerte Bäume sind gute Bäume. Und die lustigen Klippen eignen sich hervorragend, lustige Lines zwischen die Felsen zu legen. Der Grip ist mehr als hervorragend, beinahe wie auf dem Slickrocktrail in Moab.


Agios Nikolaos Geopark.


Agios Nikolaos Geopark.


Agios Nikolaos Geopark.


Agios Nikolaos Geopark.


Agios Nikolaos Geopark.


Agios Nikolaos Geopark: Oh wie schön ist Griechenland!
 
09.11. 08:00 Megris Country House bei Neapoli, 10m


Frühstücksterrassenblick über die Olivenbäume zum Meer. Die zweite Nacht im Megris Country House ist noch preiswerter als die Erste, ...


... da kann man schon mal ein bisserl abhängen.


Aber heute geht's weiter, ...


... und zwar direkt auf's Schifferl rüber nach Kythira. Die vierte Insel des Trips wartet. Hohe Berge und Holytrails sind eher nicht zu erwarten, outdoor-active etcpp haben nur Gravelschlonz zu bieten, Stravapixel auf OSM-Wanderwegen wie üblich Fehlanzeige. https://kytheratrails.gr/ scheint brauchbar für ein paar Wanderwege, allerdings finde ich keine Download-Möglichkeit. Klar findet man den Kram auch mit der Karte auf der Webseite wenn's sein muss... und die ist ansonsten relativ ausführlich. Nur Tracks gibt's halt keine... oder ich bin taub und blind. Seltsam.


Anyway... Programm für heute: Kommt man von "Trail?" N36.30213 E23.01642 nach Nordwesten bis zur Kakia Lagada Schlucht? Und dort weiter über den Fluss? Oder ist der Weg aufgegeben und zugewuchert und der Fluss am Canyon-Ausgang unpassierbar mit Bike? Darüber finde ich nirgends was.
 
09.11. 14:00 Karrenweg über der Kakia Lagada Schlucht, 150m


Ein kurzes Sechzigminutenschifferl hüpft rüber über's ionische Meer von Neapoli auf die Insel Kythira. Damit verlassen wir den Peloponnes nach zwei Wochen bereits wieder. Reicht auch. Gibt natürlich noch mehr zu tun und zu fluchen dort, aber ein paar schöne Fleckerl haben wir schon gefunden.


Radrouten scheint's jedenfalls zu geben, aber wen interessiert schon der langweilig vorgekaute Graveltourikram?!


Wir probieren lieber was eigenes. Auf einer faszinierend panoramageilen Holperpiste rollen wir von der Inselmitte, 350 Meter über dem Meer, in Richtung Ostküste.


Die Berge am Horizont gehören zum Peloponnes...


... und unser Schifferl hat bereits wieder abgelegt und ist auf dem Weg zurück nach Neapoli. Wahrscheinlich sind wir jetzt die einzigen Menschen auf Kythira, so kommt's einem wenigstens vor. Das Dorf Kastrisianika am Einstieg zu diesem Trailexperiment ist jedenfalls total ausgestorben.


Fundstück unterwegs: Die Kakia Lagada Schlucht. Kommt man kaum rein von dieser Seite, und unten drin brauchts dann sowieso ein Seil. Wir wollen statt dessen auf der rechten Seite...


... diesen Holperweg zum Meer runter folgen und hoffen dann auf einen stravapixellosen Wanderweg untenrum zur Mündung des Canyons.


Wird schon klappen... der Karrenweg ist jedenfalls schon mal sehr geil trailig. Das kann nur gut werden... oder auch ne verstrüppte Stachelhölle.
 
09.11. 14:45 Kakia Lagada Trail auf Kythira, 50m


Als der sowieso schon ziemlich holpernde Karrenweg schließlich zum Singletrack wird, trauen wir unseren Augen kaum. Kein Gestrüpp, nix zugewachsen, nix verblocktes, keine Felsen im Weg, ...


... sondern einfach nur Friede, Freude und Flowtrail. Das Wegerl ist so perfekt aufgeräumt und hergerichtet, da glaubst du gar nicht mehr, du wärst in Griechenland.


Kakia Lagada Küstentrail.


Kakia Lagada Küstentrail.


Kakia Lagada Küstentrail: Canyon von links.


Der letzte kleine Absatz zur Flussmündung runter ist dann auch kein Problem mehr.


... und rüber kommt man auch ganz leicht, von wegen "unpassierbar". Vielleicht nach einem Medicane... ansonsten führen die kleinen Flüsse und Schluchten des Peloponnes und der ionischen Inseln eher wenig bis gar kein Wasser.


Nur in den Canyon von unten ein bisserl reinlaufen und angucken, das sparen wir uns heute. Sieht einfach zu nass und irgendwie unfreundlich kühl aus.


Auf der anderen Seite der Schlucht führen dann Piste und Straße weiter in den nahen Strandort Agia Pelaia. Fazit zum Schluchtentrail auf Kythira? Geniales Teil mit perfektem Flow und perfektem Panorama. Glaube wir haben am ersten Nachmittag auf der Insel gleich mal den "Signature-Trail" markiert. So darf's gerne weiter gehen.
 
09.11. 15:30 Hotel in Agia Pelagia auf Kythira, 3m


Auf dem Trail vorhin: Der Simulantenbock von Kythira. Wir haben ihnen wohl hinter einer Kurve ein bisserl erschreckt. Daraufhin legt er sich mitten auf den Trail ab...


... und ist auch durch minutenlanges bequatschen nicht zum Aufstehen zu bewegen. Erst als wir ihn aufheben und manuell auf seine vier Beine stellen, macht er sich langsam und noch etwas wackelig vom Acker. Seltsam... gibt's sowas wie einen Schock bei Ziegen?


So oder so, der Trail war geil...


... und das Finish im menschenleeren Agia Pelagia angemessen. Immerhin finden wir einen kleinen Supermarkt für das Aftertrailbierchen, aber zum Baden ist's heute zu stürmisch und zu ungemütlich.


Nachher gebuchten Hotel begrüßt uns immerhin eine Katze, ...


... nur Menschen hat's keine. Die Rezeption ist abgeschlossen. Immerhin hängt ne Telefonnummer im Fenster und wir werden nach einer Weile telefonisch zum einzigen offenen Zimmer auf dem großen Komplex geleitet. Passt, aber Kythira im November ist schon sehr sehr leer.
 
10.11. 12:00 Im Canyon der Hölle beim Kythira Castle, 200m


Agia Pelagia.


Agia Pelagia Straße.


Agia Pelagia Straße.


Café Astikon in Potamos.


Café Astikon in Potamos.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 10:39.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 10:44.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 10:45.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 10:51.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 11:00.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 11:10.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 11:43.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 11:45.


Potamos - Kythira Castle - Singletrack: 11:58.
 
10.11. 13:00 Paleochora Kythira Castle, 100m


Kythira Castle, "A place of slaughter, war and plundering is now occupied by a metaphysical silence": https://destinationkythira.gr/castle-palaioxora/


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.


Kythira Castle.
 
11.11. 11:11 Agia Sofia bei Kapsali, 100m


So schaut's aus, heute morgen bei Livadi auf der Südseite von Kythira.


Vorfrühstücksrunde...


... in den Sonnenaufgang.


Erster Trailversuch: Griff ins Klo. Retour.


Plan B auf einer "Piste" geht auch fast in die Hose, ...


... klappt dann aber doch.


Zum Meer runter, was auch sonst?


Fundstück unterwegs: Felsenkircherl Agia Sofia...


... mit angeschlossener Tropfsteinhöhle. Die leistet.
 
11.11. 11:40 Kapsali-Trail, 50m


Kapsali-Trail.


Kapsali-Trail.


Kapsali-Trail.


Kapsali-Trail.


Kapsali-Trail.


Kapsali-Beach.
 
11.11. 15:30 Agia-Pelagia-Piste, 100m


Wieder rauf und rüber in den Inselnorden...


... und wieder runter.


Karrenweg statt Trail? Leistet auch.


Ziel: Meer.
 
12.11. 11:45 Cafe Astikon in Potamos, 350m


Erster Regentag seit dem Golf von Neapel? Sauerei.


Aussichten? Bäh.


Egal, Schifferl in den Süden ist gebucht.


Weiterpennen. Alle.
 
12.11. 15:00 Agia Moni - Diakofti - Trail, 100m


Letztes Trailexperiment auf Kythira: Vom Gipfelkricherl Agia Moni (370m) hinunter nach Diakofti zum Hafen.


Diakofti-Trail.


Diakofti-Trail.


Diakofti.


Diakofti-Trail? Obenrum Flow, unten nur wenig schwerer, S1 mit S2-Stellen, perfekt aufgeräumt und hergerichtet. Kythira hat zwar keine hohen Berge, aber die Singletracks kommen fast alle in die Suppe.


Diakofti im Spätherbst.


Toter geht nicht.


Nur verwunderte Vierbeiner sind anzutreffen.


Hoffentlich hält hier nachher wenigstens ein vorbeifahrendes Schifferl kurz an und nimmt uns nach Kreta mit.
 
12.11. 17:15 Seajet Aqua Jewel Fähre von Kythira nach Kreta, 10m


Die Seajet Aqua Jewel kommt heute aus Piräus, spuckt an die zweihundert Leute auf Kythira aus und fährt dann mit geschätzten zwei Personen an Bord weiter nach Kreta. Trotz Gewitter und Starkregen und Schaumkronen ist die dreistündige Überfahrt angenehm ruhig, richtig große Dünung hat sich wohl noch nicht aufgebaut. Das kommt mir als altem Nichtseemann durchaus entgegen. Kreta stand nicht wirklich auf dem nicht vorhandenen Plan für den Ostix, war schließlich erst im letzten Dezember beim Pyrolympix hier. Aber für spottbillige dreizehn Euro pro Schiffsnase kann man die beste Griecheninsel schon nochmal kurz ansteuern, auch wenn ich vermutlich schon jeden fahrbaren Trail und fast jede fahrbare und unfahrbare Schlucht hier kenne. Trotzdem ne tolle Insel, und vor allem über die nächsten Tage sonniger als der Rest von Griechenland.
 
13.11. 09:30 Topolia-Schlucht bei Kissamos, 300m


Ein schöner Sonnenaufgang hinter Kissamos...


... kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass man Kretas Nordküste möglichst schnell verlassen sollte. Die Fähre von Kythira kam gestern Abend erst am späten Abend an, da war die erste Nacht in Kissamos alternativlos.

Aber schon heute machen wir rüber in den Süden. Ein olivenbaumiger Uphill...


Ist zwar ne Teerstraße hier, aber die Topografie Kretas macht schon etwas mehr her, als die kleinen ionischen Inselchen zuvor.


Topoliaschlucht: Nettes Ding.


Drüben wieder runter.


Auch ein nettes Ding.


Herbst?


Südküste bereits am Mittag erreicht. Kettle hat ihre Augen schon auf den Strand von Paleochora geworfen und plant einen freien Nachmittag. Hmmm... Urlaub oder was?!


Aber erstmal ist Kaffee.
 
13.11. 14:00 Gianiskali-Trail bei Paleochora, 300m


Urlaub? Strand?! Entspannter Nachmittag??! Mit mir doch nicht. Ich mache den Akku wieder voll, schnappe mir das Warmduscherbike und lass mich im Turbo-Modus auf den nächstbesten Berg fahren.


Uphill auf Trail? Mit einem Lächeln.


Runter ist trotzdem geiler. Und obwohl auf dem Wegerl hier noch niemand irgendwelche Radlstravapixel verteilt hat, springen einem die Wandererpixel knallgelb ins Gesicht. Das sollte funktionieren.


Gianiskali-Trail, ...


... hinunter zum gleichnamigen Strand.


Ein weiteres holpriges Spaßteil an Kretas Südküste: S3 und relativ kurz, aber mit dem Uphilltrail nach der Straße doch ein recht putziger Kringel mit dem typischen Südküstenpanorama. Der kommt in meine persönliche Inselsuppe... aber gerne mit Motor. Bioradler werden bergauf die Hälfte schieben.


So muss ein Trail auf Kreta aufhören.


Und später auch so.
 
14.11. 12:50 Alte Straße bei Kandanos, 600m


Nach nur einer Nacht verlassen wir unser traumhaftes Platzerl bei Haris-Appartements in Paleochora.


Selber Schuld, hier könnte man's gut ein paar Tage aushalten. Für traumhafte Sonnenauf- und untergänge ist täglich gesorgt. Ansonsten ist auch immer noch ein bisserl was los in Paleochora. Einige Touristen sind da, viele Tavernen und Cafés sind noch geöffnet. Ist wohl eine Art Überwinterungshotspot auf Kreta. Naja, im Dezember wird's wohl trotzdem recht leer werden, jetzt Mitte November ist's gerade sehr angenehm.


Aber ich hab da ein unbekanntes Schluchterl auf der Inselnordseite entdeckt, also machen wir halt wieder rüber. Erst mal rauf auf der Paleochora-Hauptstraße, dann auf einer kleinen Asphaltpiste, ...


... und weiter oben dann auf der alten Steinstraße von Kandanos...


... durch schluchtig lustige Gegend.


Kandanos-Steinstraße... schöner Uphill bis rauf zum Scheitelpunkt unkt bei kaum siebenhundert Metern. Kreta ist nicht mehr besonders hoch, so weit drüben im Osten.
 
14.11. 14:15 Mesavlia-Schlucht, 400m


Nun zum heutigen Experiment: Die Mesavlia-Schlucht sieht relativ machbar aus, ...


... führt doch ein Karrenweg auf der Karte und zunächst auch in der Realität einfach mittendurch. Die Abwesenheit jeglicher Stravaradelpixel spricht zwar eine andere Sprache, aber das Ding sieht einfach viel zu cool aus, als das man es unprobiert lassen könnte.


Mit dem "Karrenweg" ist's freilich so eine Sache: Den gab's vielleicht früher mal. Heute ist er wenigstens zur Hälfte verschwunden und wurde durch kleine und größere Steinbrocken ersetzt. Ein paar Schiebepassagen bleiben also nicht aus, aber die bleiben kurz und eher gemütlich.


Und wenn das Wegerl dann wieder auftaucht, ...


... ist der Mesavlia-Canyon ziemlich genial.


Mesavlia-Canyon: Doppelt gemoppelt.


Mesavlia-Canyon: Kettle hat Kretaspaß.


Mesavlia-Canyon: Eng wird's.


Mesavlia-Canyon: Rostig wird's.


Mesavlia-Canyon: Holprig wird's.


Mesavlia-Canyon: Die letzten Geier Griechenlands und des gesamten Balkans ziehen ihre Kreise hier auf Kreta, und zwei von ihnen wohnen in dieser Schlucht.


Mesavlia-Canyon: Alte Straße vorhanden.


Mesavlia-Canyon: Alte Straße zerbröselt.


Mesavlia-Canyon: Alte Straße weg.


Alles in allem kommen wir heute super durch, die Schiebepassagen summieren sich insgesamt auf höchstens 15 Minuten. Experiment absolut gelungen, aber wer hatte damals die Idee, durch einen fünf Meter breiten Canyon eine Piste zu betonieren? Ist doch irgendwie absehbar, dass sowas nicht lange hält. Für Bergradler ist's jetzt allerdings ne tolle Sache, meine persönliche Kretakarte wird mit der Mesavlia um eine weitere fahrbare Schlucht erweitert. Die Insel liefert auch heute wieder.
 
14.11. 16:00 Strandhotel an der Nordküste in Maleme, 1m


Leer, leerer, Kretas Nordküste im November.


Immerhin hat noch das ein oder andere Hotel geöffnet, häufig nur für ein oder zwei belegte Zimmer. Superschnäppchenpreis für Luxuszimmer mit Pool, Check-in per Briefumschlag am Fenster der Rezeption, zum Frühstück machen kommt dann irgendjemand, Kontakt gibt's keinen. Dagegen war in Paleochora im Süden drüben beinahe schon Remmidemmi, aber immerhin haben wir auch hier einen Platz zum Schlafen.
 
15.11. 11:10 Sarakina-Schlucht bei Meskla, 200m


Durch den schilfdschungeligen Inselnorden bei Chania...


... radeln wir neben Orangenbäumen...


... in die kleine Sarakina-Schlucht beim kleinen Dorf Meskla.


Ist ganz kurz und nur zum spazierengehen für Spaß.


Trotzdem schön.
 
15.11. 13:50 Trail bei Theriso, 700m


Raus aus der Schlucht und rauf auf den Berg, ...


... bis zu einem namenlosen Aussichtspass über die grüne Nordküste.


Experimente weiter oben in den "Lefka Ori"...


... werden heute durch Regenwolken und Gewitter unterbunden.


Trails gibt's trotzdem, ...


... und zwar beim Bergdorf Theriso...


... über der gleichnamigen Schlucht.
 
15.11. 15:30 Golden Beach in Chania, 0m


Runter ans Meer nach Chania...


... zum Golden Beach.


Hier endet dann auch der Bericht vom Ostix, denke ich mir gerade. Einfach so.


Finale Grüße aus dem Meer.
 
16.11. 09:00 Akropolis in Athen, 100m

Von weiteren Kringeln oder rumchillen am Strand oder gar von zwangsweise erdgebundener Nichtflugrückreise per Bike und Öffis will eh keiner was lesen. Darum endet der Bericht halt lieber an nem halbwegs schönen Strand auf der ganz sicher schönsten griechischen Insel.


Der Rest ist nur für Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß in Athen.
 
17.11. 10:00 Meteora bei Kalambaka, 400m


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.


Spaß.
 
18.11. 10:00 Aoos-Stausee zwischen Kalambaka und Ioannina, 1600m


Heute Mittag waren hier ganz aktuell hier.


Danach auch hier...


... und hier.


Und gerade eben waren wir hier. Aber wenn du das liest, sind wir aktuell bereits da, wo wir immer aktuell sind. Nämlich hier: https://alpenzorro.com/ostix
 
18.11. 16:00 Igoumenitsa, 1m


Livecam Igoumenitsa.
 
19.11. 07:00 Fähre von Igoumenitsa nach Ancona, 10m


Hier ist's gerade ebenfalls schön, wenn auch etwas flach.
 
20.11. 08:30 Bologna, 60m


Dichtneblig und einstellige Temperaturen, wer hat denn das bestellt?!


Wo ist die griechische Sonne hin?


Ostix kaputtix.